Gut 5 Monate waren wir nun schon in Nordamerika unterwegs. Zuletzt fuhren wir dabei durch den Süden der USA und genossen die Wärme und Einsamkeit in den Wüsten, wie z.B. im Organ Pipe Cactus National Monument, im Joshua Tree National Park (NP), in der Mojave Wüste oder auch dem berühmten Death Valley.
Lange haben wir unsere Reise zurück ‚gen Norden hinausgezögert, wollten der Kälte und dem Regen noch etwas länger entgehen. Doch es wurde Zeit, wir mußten zurück nach Vancouver. Das Auto musste verkauft werden und die Flugtickets nach Südamerika waren bereits gekauft.
So machten wir uns auf Richtung Norden. Fuhren den berühmten Highway No. 1 entlang und verbrachten hier – wie auch schon das letzte Mal nach der unserer Wanderung des John Muir Trails – die meiste Zeit im Regen.
Wir waren spät dran! Wir wollten auf unserer Rücktour unbedingt noch in den Crater Lake NP. Das Problem war nur: der Rand des Vulkankraters lag auf gut 2400 m Höhe und sobald es hier schneit, wird der Park geschlossen. Doch wir waren optimistisch und versuchten unser Glück.
Zu unserer Freude erreichten wir den Parkeingang im allerschönsten Herbstwetter. Ja, man hätte sogar noch im T-Shirt herumlaufen können. Somit war der Park und seine Straßen glücklicherweise noch geöffnet. Nur die Campgroundbetreiber wurden von dem guten Wetter überrascht – sie hatten bereits alles geschlossen und winterfest gemacht. Nun gut, mussten wir uns eben ein anderes Fleckchen zum Schlafen suchen. Halb so schlimm!
Der Crater Lake NP liegt im US Bundesstaat Oregon und umfasst ein Gebiet von gut 75000 km2. Gegründet wurde der Park 1902 und ist damit der fünft älteste Nationalpark der USA – der älteste ist der Yellowstone NP. Ein Teilstück des Pacific Crest Trails verläuft ebenfalls durch den Park. Die Hauptattraktion des Parkes jedoch ist – wie der Name schon sagt – die mit Schmelz- und Regenwasser gefüllte Caldera des erloschenen Mount Mazama, der ca. 5677 BC zum letzten Mal ausbrach.
Der Crater Lake in der Caldera des Vulkan ist mit 592 m der tiefste See der USA und der neunt tiefste See der Welt bzw. mit einer durchschnittlichen Tiefe von 350 m ist er sogar der tiefste See der gesamten nördlichen Hemisphäre und der dritt tiefste der Welt!
In dem See gibt es zwei Inseln. Die eine, kleinere Insel heißt Phantom Ship. Die größere Insel heißt Wizard Island. Bei dieser Insel handelt es sich um einen Schlackenkegel Vulkan. Die Insel ist in den Sommermonaten mit einer Fähre erreichbar.
Um den Vulkan führt der sog. Rim Drive – eine 53 km lange Straße, welche immer am Rand der Caldera entlang führt. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht über den gesamten See! Es lohnt sich auf alle Fälle die gesamte Strecke zu fahren.
Und wisst ihr was das beste an solch einer Ringstraße ist? Man findet immer den perfekten Aussichtspunkt, sei es für den Sonnenaufgang oder -untergang oder um die Sterne oder Milchstraße zu fotografieren. Das einzige was einem nun noch einen Strich durch die Rechnung machen kann sind Wolken! Und da sprechen wir leider aus Erfahrung!
Trotzdem ist es ein einmaliger Ort! Das Blau des Wassers ist unbeschreiblich brillant, die Größe des Sees beeindruckend und der Gedanke an einem Vulkan zu stehen spannend. Auch im Winter lohnt es sich hierher zu kommen. Wir haben davon schon sehr beeindruckend Bilder gesehen und irgendwann machen wir uns sicherlich auch einmal selbst ein eigenes Bild davon!
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