Wer nach Island kommt, und sei es auch nur für ein paar Tage, der besichtig mit Sicherheit den Kirkjufell, denn dieser malerische Berg mit dem gleichnamigen Wasserfall Kirkejufellfoss ist eine der meistfotografierten Kulissen Islands. Besonders schön ist es hier zum einen zur Polarnacht, wenn die Polarlichter über dem Berg tanzen oder in der goldenen Mitternachtssonne, die hinter dem Berg den Horizont berührt. Wir entschieden uns dieses Mal für letzteres und verbrachten eine sonnige Nacht zusammen mit Wolfgang & Sabrina am Wunschziel für viele fotobegeisterte Islandbesucher.
Der Berg Kirkjufell ist 463 Meter hoch und befindet sich im Norden auf der Snæfellsness Halbinsel nahe der Stadt Grundarfjördur. Seinen Namen bekam der Kirkjufell von seiner harmonischen Form, die an einen Kirchturm erinnert. Und diese besondere Form ist es, die fotobegeisterte Menschen aus aller Herren Länder nach Island an diesen Ort lockt. Doch natürlich sieht man diese nicht von allen Seiten gleich gut, wodurch wir bei der Hinfahrt zum Kirkjufell diesen erst gar nicht erkannt hatten. Doch vor dem Berg auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es einen kleinen Wasserfall, den Kirkjufellfoss. Von hier kommt die Form des Kirkjufell besonders schön zur Geltung und gleichzeitig bildet er zusammen mit dem Wasserfall ein äußerst ansprechendes Fotomotiv. Kein Wunder, dass jeder hier sein eignes Foto von dieser meistfotografierten Szene machen möchte.
Auch wir wollten uns dieses Panorama nicht entgehen lassen, schließlich verbachten wir hier auf der Snæfellsnes Halbinsel mehrere Tage auf dem netten, kleinen Campingplatz in Olafsvik nicht weit von hier. Wir hofften, dass wir den Berg während der Mitternachtssonne fotografieren würden können, doch sahen wir unsere Hoffnung schwinden, da dicke Wolken den Berg fast vollständig verhüllten. Doch je später es wurde, desto mehr klarte der Himmel auf und am Ende erstrahlte die untergehende Sonne direkt hinter dem Berg und zauberte ein einmaliges Farbenspiel an den nächtlichen Himmel. Glücklich und zufrieden fuhren wir nachts um 3:00 Uhr im rötlichen Sonnenschein zu unserem Nachtlager zurück und verbachten dort noch einige Zeit am Meer, denn auch dieses glich während der Mitternachtssonne einem gleißenden Ozean aus Gold und Licht, und ließen dort die Seele baumeln.
Ein Wort der Warnung noch zum Schluss: wie bereits erwähnt, handelt es sich um den meistfotografiertesten Berg Islands. Das heißt natürlich auch, dass Du hier nie allein sein wirst. Die Chancen stehen also gut, das sich hier so einige Menschen tummeln. Wenn Du also eine bestimmte Fotoeinstellung im Kopf hast, solltest Du rechtzeitig hier sein, denn sonst kann es sein, dass „Dein“ bevorzugter Platz schon vergeben ist. Und auch Geduld ist hier ein hohes Gut, denn mit Sicherheit werden Dir regelmäßig Leute ins Bild laufen und mit unter recht ausdauernd auf einer Stelle verharren. Vor allem, wenn Du Wasserfall und Berg zusammen fotografieren möchtest, da der Weg hoch zum Kirkjufellfoss zwischen Fluss und Berg hoch führt und über eine kleine Brücke. Jeder Neuankömmling passiert so zwangsläufig die oft in Reih und Glied aufgestellte Riege an Fotografen. Doch ein nettes Wort und ein Lächeln können, wie so oft im Leben, wahre Wunder bewirken.
One Response
Michael
Was für tolle Aufnahmen, echt mystisch und fast unwirklich.
Ja, Island ein Traumland für jeden Naturfreund.