Jeder kennt wohl die große Saarschleife bei Mettlach. Vielleicht etwas weniger bekannt – zumindest hierzulande – ist dagegen der gut 18 Flugstunden weiter westlich gelegene Horseshoe Bend. Beide haben jedoch gemeinsam, dass sich hier der Fluss – entweder die Saar oder der Colorado River – seinen Weg in Form einer hufeisenförmigen Flussschlinge durch das umliegende Gestein gegraben hat. Während die Saarschleife mit Wäldern umgeben ist, sieht das bei dem Horseshoe Bend natürlich ganz anders aus!
Der Horseshoe Bend befindet sich im amerikanischen Bundesstaat Arizona. Er liegt wenige Kilometer stromabwärts des großen Glen Canyon Staudamms und dem Lake Powell, welcher ein beliebtes Gebiet zum Campen ist. Der Colorado River hat sich hier 300 m tief in das umliegende rötliche Gestein gegraben. Vom 1300 müNN gelegenen Canyonrand, den man nach einem kurzen Spaziergang erreicht, kann man die Flussschleife in ihrer vollen Schönheit bewundern.
Den besonderen Reiz des Ortes machen wohl zwei Faktoren aus: zum einen das Farbspiel zwischen dem blaugrünen Fluss mit seinen gelb leuchtenden Sandbänken und den ihn umschließenden kargen, rötlichen Felsen. Zum anderen kann man so nah an den Canyonrand hin wie man möchte. Hier gibt es keine Absperrungen, Ranger oder ähnliches. Jeder kann sich dem 300 m tiefen Abgrund so weit nähern, wie er möchte oder es die eigenen Nerven zulassen. Kein Wunder, dass man hier, an diesem äußerst beliebten und daher gerade zum Sonnenuntergang sehr vollen Ort, immer wieder Touristen bei den abenteuerlichsten Versuchen beobachten kann, möglichst das spektakulärste Selfie von allen zu ergattern.
Ob nun der Colorado River hier am Horseshoe Bend oder im Dead Horse State Park LINK die schönere Schleife hervorgebracht hat wird übrigens oft diskutiert. Den Ausblick von Dead Horse Point könnt ihr in diesem Artikel LINK bewundern und danach selbst entscheiden, was eurer Meinung nach die spektakulärere Aussicht bietet.
One Response
Janine Reinhard
Was für ein Ausblick! Ich wage mal zu behaupten, dass die Saarschleife da nicht ganz mithalten kann. Am Ende ist es aber schlicht faszinierend, wie Wasser und Zeit die Landschaft formen können, egal wo. Dennoch, zum Abgrund würde ich wohl immer einen großzügigen Sicherheitsabstand wahren, da geht es schon verdammt tief runter.