Für 2,5 Monate haben wir die Störche auf den Wiesen vor dem Klärwerk beobachtet. Zuerst warteten wir gespannt darauf, wieviele Junge wohl schlüpfen würden. Die Tage vergingen und es wurde Zeit, die ersten Flugversuche zu starten und mit dem Flügeltraining zu beginnen. Wieder begann eine spannende Zeit, denn Flugübungen auf einem 5 Meter hohen Masten können auch gefährlich enden. Dabei blieb immer ein Altvogel im Nest und paßte auf, während der andere auf Futtersuche war. Doch nicht nur unsere Störchen waren in dieser Zeit emsig beschäftigt Futter für den immer größer werdenden Nachwuchs herbeizuschaffen. Wenn man aufmerksam unterwegs war, konnte man zahlreiche Storchennester bestaunen. Daher wussten wir zwar, dass es hier so einige Störche gab, doch dieser eine Tag übertraf alles.
Es war ein heißer Sommertag und wir spazierten gemütlich durch die Felder zwischen Weiskirchen und Rembrücken. In der Ferne sahen wir den Bauern, der gerade das gemähte Heu wendete und eine gehörige Staubfahne wurde dabei aufgeweht. Trotz des Lärms der Maschinen fanden sich zahlreiche Störche zum Festmahl ein. Sie waren wohl auf der Suche nach aufgescheuchten Mäusen oder toten Tieren, die dem schweren Gerät zum Opfer fielen. 1,2,3 … 10… 15 Störche zählten wir und am Horizont kreisten noch ein paar Nachzügler. Sie stolzierten unbeeindruckt vom Treiben des Bauern über das Feld. Stocherten mal hier und mal dort nach etwas essbarem und wichen eher gemütlich als ängstlich dem Fahrzeug aus. So viele Störche und so nah! Das war einmalig.
Schleunigst begaben wir uns nach Hause, schnappten die Fotoausrüstung und die Räder und fuhren in Windeseile zurück. Noch immer folgten die Störche seelenruhig dem Traktor. Was umso verwunderlicher ist, denn wehe man bleibt in sicherer Entfernung kurz stehen, um sie zu betrachten, dann staksen sie sofort weg. Das mag einer verstehen!? Zum Glück konnten wir noch das eine oder andere Foto ergattern, bevor die Störche zu weit weg waren. Und eine Storchenfeder hinterließen sie uns als Abschiedsgeschenk.
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