Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen (Matthias Claudius).
Doch vor dem Reisen steht erstmal das Planen und hier stellen sich oft die gleichen Fragen!
Zuersteinmal muss man sich entscheiden, wie man sich in Neuseeland fortbewegen möchte. Hier gibt es, je nachdem wieviel Zeit und Geld man zur Verfügung hat, verschiedene Möglichkeiten: Trampen ist in Neuseeland sehr beliebt, kostet aber teilweise viel Zeit. Ebenso kann man bequem mit den verschiedenen Fernbussen (z.B. Intercity, Stray Travel NZ, Nacked Bus u.a.) durch das Land reisen, ist dann aber weniger flexibel, wenn es darum geht abgelegenere Orte fernab der beliebten Touristenziele zu erreichen. Außerdem sind manche Unternehmen vorallem bei Jugendlichen sehr beliebt. Wer also kein Fan von Hostelatmosphäre ist und in seinem eigenen Reisetempo flexibel unterwegs sein möchte, kommt um ein Auto nicht herum!
Hier muss man sich nun entscheiden: mieten oder kaufen? Oft ist mieten die einfacherer Alternative, wenn man wenig Zeit hat oder sich nicht mit der Frage:
„Was muss ich beim Autokauf in Neuseeland beachten?“
länger beschäftigen möchte.
Der Markt an Autovermietern ist schon fast unüberschaulich groß in Neuseeland. Alle größeren Anbieter wie Apollo, Britz, Wicked Camper, Spaceship oder Jucy sind hier vertreten und läßt sich um viele weitere, kleinere Anbieter wie The Pod u.a. leicht ergänzen.
Hat man den Anbieter seiner Wahl gefunden, stellt sich einem oft die Frage: reicht ein kleines Auto und man schläft im Zelt? Soll es ein Sleepervan sein oder wäre doch ein voll ausgestatteter Camper das sinnvollste? Kann ich in Neuseeland nicht sowieso stehen und campen, wie und wo ich möchte?
Zur Beantwortung dieser Frage sollte man zwei Dinge berücksichtigen: zum einen ist Benzin in Neuseeland viel teurer als Diesel (ca. 0,60 NZD / 2015) zum anderen ist freies Campen durch ein neue Gesetztesänderung von 2014 (sog. Freedom Camping Bylaw ) nur noch für selbstversorgende Camper (sog. Self-contained Vehicles) gestattet!
Das Gesetz trat in Kraft, da an vielen Orten der jährliche Strom an Touristen stetig zu nimmt und damit oft leider auch der hinterlasse Müll. Oft sind ganze Gebiete (vorallem auf der Südinsel) zu „Self-contained camping only“ Zonen erklärt worden. Je beliebter ein Ort bei Touristen ist, je wahrscheinlicher ist es, dass dort freies Campen bereits strikt reguliert ist! Auch wenn ein Platz eine Toilette hat, hat das dabei nichts zu sagen und man sollte immer auf die Schilder vor Ort achten! Ein durchgestriches Zelt heißt dabei Camping für Nicht-selbstversorger (also Zelte, SleeperVans etc. ) verboten, für self-contained Camper erlaubt. Ein durchgestrichenes Campingmobil heißt, das hier Camping an sich verboten ist, egal ob man ein Klo an Bord hat oder nicht.
Die Anmietung eines solchen self-contained Campers ist also durchaus sinnvoll, wenn man nicht auf Campingplätze angewiesen sein möchte bzw. sich nicht mit den ganzen Sleepervans auf den paar freien, mehr oder weniger legalen Campsites zusammenkuscheln möchte.
Inwieweit diese Regelung sinnvoll ist sei dabei in Frage gestellt. Nur zu oft haben wir große Campingschiffe gesehen, die ihr Abwasser nicht sammelten, sondern direkt in die Erde abließen. Bewußt oder unbewußt? Wir wissen es nicht. Auf alle Fälle gibt einem solch ein vollausgestattetes Mobil wohl eher das Gefühl, das alles „korrekt“ wäre, schließlich benutzt man das Waschbecken in seiner Küche … wo das Abwasser hingeht ist dabei (vielleicht oft) nebensächlich.
Des Weiteren ist den Autovermietungen natürlich bewußt, das der „Self-Contained“ Aufkleber begehrt ist und man so das Auto besser an den Mann oder die Frau bringen kann. So werden viele kleine Vans mit Tanks für das Abwasser und einem Faltklo ausgestattet und schon hat man die Vorschriften erfüllt und bekommt das Zertifikat. Ich bezweifel allerdings, das diese portablen Faltschüsseln jemals in Benutzung sind oder jemand sie wirklich benutzten wollen würde. Eher sind sie ein Zeichen dafür, das so das Problem „Tourist“ nicht gelöst werden kann.
Jedenfalls sollte man das neue Gesetzt im Hinterkopf behalten bei der Autowahl. Nicht das man ein vollwertiges Chemieklo erwartet und eine Pappbox bekommt. Des Weiteren sind viele Kiwis was das Thema Touristen und Camping angeht durch schlechte Erfahrungen bereits sensibilisiert, sodass Camper nicht überall mit offenen Armen empfangen werden.
Nichtsdestotrotz ist Neuseeland ein wundervolles Land und sicherlich eine (auch längere) Reise wert und die meisten Kiwis sind nett, freundlich und aufgeschlossen, solang man sich ordentlich benimmt!
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