Singapur ist ein Stadtstaat mit 5,3 Millionen Einwohnern in Südostasien gelegen. Der Name bedeutet so viel wie Löwenstadt. Nicht verwunderlich, dass das Wahrzeichen der Stadt, der Merlion, ein Fabelwesen mit einem Löwenkopf und einem Meerjungfrauenkörper ist.
Als wir nach insgesamt 13 Flugstunden in Singapur ankamen erschlug uns die Hitze: abends um 21 Uhr 30°C und die hohe Luftfeuchte (mehr als 83%) waren eine schweißtreibende Kombination. Die erste Nacht war dank der Hitze und dem Jetlag mehr schlecht als recht, so dass es mir schwerfiel am Morgen um 09 Uhr aufzustehen. Wir hatten keinen einzigen Tag mit klarem Himmel, sondern immer war dieser bedeckt und schaute man einige hundert Meter weit wirkte es als läge alles hinter einem Schleier. Ob dies an den Abgasen oder der hohen Luftfeuchtigkeit liegt weiß ich nicht. Ich vermute aber mal, dass es eine Kombination aus beidem ist.
Als wir nach dem Frühstück aufbrachen trieb uns die Hitze den Schweiß auf die Stirn und zusätzlich war ich mit den Menschenhorden, Autoströmen, blinkenden Werbetafeln und verschiedensten Gerüchen (duftende Gärten, Räuschstäbchen an vielen Ecken und Abgase in überfüllten Straßen) schnell überfordert. Alles war sehr anstrengend für mich und Singapur entpuppte sich als nicht so steril wie erwartet: trotz der ganzen Verbote ist Singapur je nach Viertel mal mehr mal weniger sauber. Aber definitiv sauberer als Deutsche (Groß-)städte!
Unser erster Ausflug führte uns zu den Gardens by the Bay, welche im Schatten des Marina Bay Sands Hotels (das 3 Säulenhotel mit dem Schiff oben drauf) auf künstlich aufgeschüttetem Land liegen. Ein ruhiger Pol der Stadt, deutlich weniger Menschen als z.B. beim Merlion und grandios gestaltet. Im Cloud Forest Haus hätte ich mich nicht zuletzt wegen der angenehmen Temperaturen den ganzen Tag aufhalten können. Der Flower Dome schwächelte dagegen etwas. Auffallend – wie auch im restlichen Singapur – war leider das fast vollständige Fehlen von Insekten.
Am Art-Science-Museum vorbei führt eine bis zu 15 km lange Laufrunde. Folgt man dieser bis zur Marina Barrage, welches die erste Grünfläche war, wo wir Einheimische auf grünen Wiesen liegen sahen, kann man einen ersten Blick auf die Schiffe vor Singapur werfen. Besser geht dies allerdings von der Aussichtsplattform des Marina Bay Sands Hotels oder von der Skybridge der Pinnacle@Duxton.
Unser Vorhaben selbst zu kochen verwarfen wir schnell wieder, nachdem unser erstes Abendessen für 2 Personen inkl. Getränk umgerechnet 2,30€ kostete. Und ja, sogar ich wurde davon pappsatt und geschmeckt hat es vorzüglich.
Am ersten Tag hingen über Singapur bedrohlich schwarze Wolken, es blitzte und donnerte so laut, dass die Wolkenkratzer zitterten. Es fiel jedoch kein Tropfen vom Himmel – zumindest nicht bei uns. An Tag 2 hatten wir morgens sintflutartige Regenfälle, welche leider nicht für eine ersehnte Abkühlung sorgten. Im Gegenteil war es danach gefühlt um einiges heißer.
Bei unserem Streifzug durch Chinatown entdeckten wir zwischen moderen Hochhäuser und Wohn-Wolkenkratzern altertümlich anmutende Tempelanlagen. Bei der Besichtigung des Buddha Tooth Tempels war ich überrascht wie farbenfroh und interessant das Innere des Tempels gestaltet war.
Von Chinatown bummelten wir mit einem Schlenker durch Downtown, dem Finanz- und Wirtschaftsviertel, an den Singapur Fluss, dessen Verlauf wir bis zur Singapur Marina Bay folgten. Am Merlion, dem Wahrzeichen Singapurs, angekommen war es schwer sich den Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Kein Ort war überfüllter!
Immer wieder begegnet man in Singapur der Durian, der sogenannten Stink- oder Käsefrucht. Wieso diese Frucht so heißt, wird einem schnell klar, wenn man an einem Durian-Verkaufsstand vorbei läuft, welchen man schon lang bevor man ihn sieht, riechen kann. Geruchlich würde ich die Frucht als eine Mischung aus reifem Harzer und Camembert definieren. Wegen ihres Gestankes ist die Mitnahme dieser Frucht in die Bahn, öffentlich Anlagen, etc. oft verboten. Nichtsdestotrotz ist die Durian ein sehr geschätztes Obst, das es überall als Snack, Shake oder Kuchenfüllung gibt. Diese Liebe der Einwohner Singapurs zum, für uns wohl gewöhnungsbedürftigen, Obst spiegelt sich auch im Esplanade wieder, das liebevoll wegen seiner Form auch Durian genannt wird.
Aufgrund der nahen Lage zum Äquator wird es in Singapur schnell dunkel und dann beginnt die Stadt zu leuchten. Zuerst schauten wir uns die Lichtershow der Supertrees an und spazierten danach durch den nächtlichen Garten Zurück an der Marina Bay schauten wir uns die dortige Lasershow an, welche in aufgesprühtes Wasser die Geschichte von Wasser und Leben projeziert. Interessante Technik aber recht kitschig in meinen Augen. Von dort ging es weiter am Wasser entlang, die Wolkenkratzer von Downtown bestaunen und den blau erleuchteten Singapur Flyer.
Singapur besitzt 7126 Einwohner pro Quadratkilometer. Diese Zahl wurde für mich erst greifbar als wir oben auf der Skybridge der Pinnacle@Duxton standen: Hochhäuser bzw. Wolkenkratzer so weit das Auge reicht. Auf nur einer Seite das Meer und der riesige Containerhafen. Unweigerlich musste ich an den Film „Das fünfte Element“ denken und den Filmanfang als Bruce Willis in Erscheinung tritt in seinem Appartment.
Die Pinnacles können wir als Tipp für eine super Aussicht auf/über Singapur geben! Es war grandios dort oben und dies gerade mal für 5 Dollar (Eingang Gebäude G 1. Stock). Nicht überlaufen, mit Stühlen oben auf der Skybridge und mit Bäumen in deren Schatten man relaxen kann.
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