Nachdem es in Brisbane auf den Straßen so entspannt zuging schlug uns in Sydney die Hektik entgegen: die Straßen sind viel voller, alles bewegt sich schneller, … Vielleicht liegt es auch daran, dass wir mitten im CBD, nur 5 Gehminuten von Darling Harbour und Circular Quay entfernt, wohnten.
Seit wir in Australien angekommen sind gehört es zum morgendlichen Ritual, dass wir uns mit 50+ Sonnencreme einschmieren. Eine Empfehlung von Elke, dank der wir bisher keinen Sonnenbrand bekamen aber trotzdem braun werden. Das tägliche Eincremeritual ist unabdingbar, denn nirgends bekommt man so schnell einen Sonnenbrand wie hier an der Ostküste Australiens. Australien liegt direkt unter dem Ozonloch und die Sonne brennt so stark wie sonst nirgends. Eine traurige Konsequenz: Australien hat die höchste Hautkrebsrate der Welt! Zwei von drei Australiern, so sagt die Statistik, erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an Hautkrebs und 1500 Leute sterben im Jahr an dessen Folgen. Der Solgan „Heute rot, morgen tot!“ kommt daher nicht von ungefähr.
So gerüstet ging es auch zu einem Tagesausflug nach Cockatoo Island und Manley. Da wir uns die Opal Karte für den öffentlichen Verkehr geholt hatten, haben wir beide Ausflüge miteinander kombiniert, denn beides ist gut an einem Tag zu schaffen und spart einem so bares Geld, da mit der Opal Card der Tageshöchstumsatz auf 15 $ begrenzt ist.
Cockatoo Island liegt im Hafengebiet Sydneys und wurde 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Wir verbrachten hier den Vormittag mit der Erkundung der verlassenen Gebäude, Tunnel und mit Geocaching, was sich aber durch einen wehrhaften Cache-Bewacher als schwieriger wie erwartet entpuppte. Nichtsdestotrotz konnten wir unser Geocache-Vorhaben erfolgreich umsetzen und so, nach einem sehr interessanten Vormittag, unsere Tour weiter nach Manley fortsetzen.
Bei Manley handelt es sich um einen Vorort von Sydney. Er ist bekannt, für seine langen Sandstrände, die wegen der Wellen vorallem bei Surfern sehr beliebt sind. Nach 30 Minuten Fährfahrt erreichten auch wir diesen quirligen Ort. Die Promenade zum Strand gestaltete sich erwartungsgemäß touristisch mit jeder Menge Imbisbuden, Cafés, Sportmodegeschäften und natürlich Souvenierläden.
Das geschäftige Treiben setzte sich auch am Strand fort, sodass es keinen schattenspendenden Platz mehr für uns gab. Die Wasserprobe mit dem Zeh ergab, dass dieses viel zu kalt war, weshalb wir den Weg am Strand entlang liefen. Wir genossen die Aussicht von den Klippen und dösten, eingeschläfert vom Rauschen der Wellen, abseits des ganzen Trubels im Schatten eines großen Baumes. Auch ohne Surfen zu gehen ist Manley ein sehr schöner Ort.
Es zog uns nicht nur ans Meer, sondern auch in die unweit Sydneys gelegenen Blue Mountains. Die Blue Mountains sind seit 2000 UNESCO-Weltnaturerbe, da sie eine große Artenvielfalt an Eukalyptusbäumen aufweisen. Diesen Eukalyptuswäldern verdanken die Berge auch ihren Namen, da die verdampfenden ätherischen Öle sich als feiner Nebel über die Wälder legen und so zu einem blauen Schimmer führen.
Wir wohnten zentral in Sydney und waren natürlich auch viel in der Stadt, am Darling Harbour und im Circular Quay unterwegs. Vom Circular Quay hat man eine tolle Aussicht auf die Harbour Bridge und die Oper von Sydney. Als wir die Oper an unserem ersten Tag sahen, konnte uns ihr Charme noch nicht überzeugen und wir fanden, das z.B. die Oper von Oslo weit schöner ist. Dies lag wohl daran, dass es wolkenverhangen war, denn als wir später sahen, wie die Oper das Sonnenlicht reflektiert vor strahlend blauem Wasser, waren auch wir begeistert.
Für eine bessere Sicht auf die Oper und Skyline empfiehlt es sich auf die Harbour Bridge zum Pylon Lookout zu gehen, um so aus 89 Meter Höhe auf die Oper blicken zu können. Zusätzlich erhält man, dank eines kleinen Museums im Brückenpfeiler, auch gleich alle Fakten zum Bau der Brücke.
Sydney hat seinen ganz eigenen Reiz bei Nacht. Zwar ist die Innenstadt nicht so bunt erleuchtet, wie es in Brisbane der Fall war, das macht sie aber nicht weniger sehenswert. Besonders hat uns das Feuerwerk gefallen, das jeden zweiten Samstag im Darling Habour abgeschossen wird.
Insgesamt haben wir es in Sydney ruhiger angehen lassen, nicht mehr jeden Tag volles Sightseeing-Programm, sondern nur jeden zweiten Tag eine größere Aktivität. So sind wir sogar manchmal ohne Kamera losgezogen, haben in der Mittagshitze im Schatten eines Baumes im botanischen Garten gedöst oder einfach auch mal Fotos ausgesiebt. Diese Mischung tat gut, wir fühlten uns nicht müde oder ausgebrannt. So war auch diese Millionenmetropole für uns ein spannendes Erlebnis ohne uns völlig mit Eindrücken zu erschlagen. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, das wir bald in der Natur Tasmaniens sein werden.
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