Auf dem Weg von Hope nach Kamloops legten wir unmittelbar am Highway 5 einen Boxenstopp ein. Wir wollten auf die 2100 m hohe Needle wandern. Ausgangspunkt der 13 km langen Wanderung ist ein Parkplatz am Highway 5 (Exit 217).
Zuerst ging es steil im Wald nach oben, beschattet von hohen Nadelbäumen bevor man ein flacheres Granit-Plateau erreicht. Von hier hat man bereits einen ersten Blick auf die Needle.
In unserem Fall konnten wir noch zahlreiche Stellen mit Schnee sehen. Es dauerte auch nicht lange und wir wanderten bei bestem Sommerwetter durch die ersten Schneefelder. Es war bei weitem nicht so viel Schnee wie in Squamish bei unserer Wanderung zu den Elfin Lakes aber für eine willkommene Abkühlung sorgte der Schnee trotzdem.
Neben zahlreichen Spuren von Wanderstiefeln im Schnee erblickten wir aber auch einen großen Pfotenabdruck. Zuerst dachten wir es wäre der Abdruck von einem große Hund, aber da wir keine Krallenspuren sehen konnten waren wir unsicher. Nachdem wir uns ein Bestimmungsbuch für Tierspuren gekauft haben schwanken wir zwischen Luchs und Puma. Aber wirklich genau sagen können wir es nicht, da wir keine der Großkatzen zu Gesicht bekommen haben.
Nachdem wir das Granit-Plateau hinter uns gebracht hatten begann eine erste Kletterpartie über Granitfelsen. Diese war für mich sehr nervenaufreibend, da ich aufgrund meines Fotorucksackes nicht voran kam. Ich konnte mich unter einem Überhang einfach nicht hindurchdrücken, da der Rucksack ein Vorwärtskommen blockierte. Links neben mir ging es 5 m senkrecht hinab. Nachdem ich noch verschiedene andere Routen probiert hatte aber auch hier nicht vorwärts kam war ich am verzweifeln. Sollte der Aufstieg zum Gipfel so kurz vor dem Ziel zu Ende sein?
Ich probierte es noch mal, quetschte mich unter dem Überhang hindurch und machte mich ganz lang um den Felsen zu erreichen, an dem ich mich hochziehen konnte. Es klappte aber mein Herz pochte unglaublich – so groß war die Angst vor einem Absturz.
Der letzte Abschnitt zum Gipfel der Needle war dagegen reinste Erholung. Nur einmal musste man in einem Riss 2 m nach oben klettern, doch dann standen wir auf dem Gipfel.
Das Gefühl es geschafft zu haben war klasse und der Ausblick phänomenal! Wir sahen unzählige schneebedeckte Gipfel, Bergformationen, die ein kleiner Half-Dome sein konnten. Weit am Süden am Horizont konnten wir sogar den in Amerika liegenden Mount Baker (3286 ) erblicken, der als schneebedeckter Gigant alle anderen Gipfel deutlich überragte.
Überwältigt von dieser Aussicht begaben wir uns voller Vorfreude auf kommende Wanderungen wieder zurück zu unserem Auto.
2 Responses
Bjørn
Jetzt schiebs nicht auf den Fotorucksack. In Wirklichkeit hast Du zuviel Toblerone gefuttert und bist mit Deinem Ranzen steckengeblieben ;-)
Thomas
Toblerone kostet hier leider 15 $ :-( Aber vielleicht liegt es an den vielen Pancakes und der mangelnden Bewegung ;-P