Seit ein paar Wochen sind die Störche, genauer gesagt ein Weißstorchenpaar, zurück im Rodgau. Ihr Nest, auf einem eigens vor fünf Jahren dafür aufgestellten Mast mit Plattform, haben sie bereits bezogen und es weiter ausgebaut, denn der Nestbau ist ein nie abgeschlossenes Projekt. So kann es sein, dass im Laufe der Jahre ein Storchenhorst mehrere Meter hoch und über eine Tonne schwer werden kann.
Mittlerweile sind die Störche sogar schon so weit, dass sie ihre Eier abwechselnd bebrüten. Einige Abende haben wir in der Abendsonne unweit des Nestes verbracht und gehofft, dass wir beide Partner zusammen in ihrer Behausung antreffen. Oder vielleicht sogar die Ablösung beim Brutgeschäft beobachten können. Leider hatten wir bisher kein Glück, immer war nur ein Storch im Nest.
Unangenehm aufgefallen ist uns, dass es vermeintlich storcheninteressierte Personen gibt, die bis auf 10 m an den Storchenmast mit ihrem Fahrrad heranradeln müssen. Fühlen sich die Störche dadurch bedrängt, kann es im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ihr Nest und die darin bereits gelegten Eier aufgeben. Zusätzlich führt diese Störung dazu, dass die Störche nicht ungestört ihrer Futtersuche nachgehen können. Sie müssen entweder weiter entfernte Futterstellen aufsuchen oder finden dadurch einfach nicht genügend Nahrung.
Leider konnte ich die Beringung der Störche noch nicht ausmachen, da mir an der Kamera die nötige Brennweite fehlt. Aber ich werde mich mal auf die Suche nach einem hochwertigen Fernglas oder Spektiv machen. Vielleicht kann ich aber auch irgendwo ein Teleskop ausgraben … Wie dem auch sei, natürlich warte und hoffe ich nun darauf, dass bald der Nachwuchs schlüpft und das Storchenpaar ein paar gesunde Junge wird aufziehen können. Um nichts zu verpassen habe ich sogar meine Laufrunde verlegt, so dass ich zumindest alle zwei Tage am Storchennest vorbeikomme. Natürlich in ausreichendem Abstand, das versteht sich von selbst.
Ich bin gespannt, wie sich das Storchenjahr noch entwickeln wird. Wie viele Junge wird es geben? Wird es ein guter Sommer mit ausreichendem Nahrungsangebot, sodass die Jungen flügge werden können? Wir werden es sehen und natürlich werde ich die Störche weiterhin als stiller Beobachter aus der Ferne begleiten.
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