Seit meinem letzten Artikel über die Störche im Rodgau sind wir so oft es geht bei den schwarz-weißen Vögeln und schauen, ob es ihnen gut geht. Das Nest hat deutlich an Höhe gewonnen, ein paar Zweige mit Blättern wurden auch eingebaut und immer sitzt einer der beiden Störche im Nest. Wir konnten noch immer die charakteristische Bewegung für das Drehen der Eier beobachten, so dass wir leider noch nicht vermelden können, dass der Storchen-Nachwuchs geschlüpft ist. Dafür konnten wir bei unserem letzten Besuch beobachten, wie ein Storch einen Greifvogel attackierte.
Einer der beiden Störche behütete das Nest mit samt den Eiern, während der andere auf der Suche nach Futter durch eine Wiese unweit der A3 marschierte. Weißstörche ernähren sich vorwiegend von kleinerem Getier wie z.B. Eidechsen, Fröschen, Regenwürmern und Insekten. In der saftig grünen Wiese schien er eine gute Futterquelle gefunden zu haben, denn für eine geraume Zeit war er dort beschäftigt. Immer wieder sahen wir den Schnabel im hohen Gras verschwinden und etwas zutage fördern, das dann sofort verschlungen wurde.
Urplötzlich breitete der Storch seine Schwingen aus und startete durch. Erst dachte ich, dass ich ihn erschreckt und verscheucht hätte, aber da er vor seinem Abheben so gar keine Anzeichen machte, dass meine Anwesenheit ihm unangenehm ist, glaubte ich das nicht so recht. Als ich dann sah wohin der Storch zielstrebig flog wurde ich in meiner Meinung bestätigt, konnte aber das nun folgende kaum glauben.
Am Himmel flog ein Greifvogel, der von einer Krähe gejagt wurde. In den Fängen des Greifvogels war deutlich eine große Beute zu erkennen. Ich vermute, dass es ein stattliches Exemplar einer Blindschleiche war. Auch der Storch steuerte ohne Umweg auf den Greifvogel zu und attackierte diesen. Der Storch versuchte dem Greifvogel die Beute abzujagen. Minuten lang musste der Greifvogel nicht nur den Angriffen des Stochs ausweichen, sondern gleichzeitig auch vor der Krähe flüchten. Ich konnte kaum glauben was ich durch den Sucher meiner Kamera sah.
Nach einiger Zeit sah der Storch ein, dass er keine Chance hatte die Beute des Greifvogels zu erhaschen. Somit drehte er ab und landete in der Wiese. Dort schritt er wieder durch das saftige Grün auf der Suche nach Futter.
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