In der Kommune Berg auf der Insel Senja, die im Norden Norwegens 350 km nördlich des Polarkreises liegt, kann man unweit des ehemaligen Fischerörtchens Hamn i Senja auf den Sukkertoppen wandern. Von dessen Gipfel hat man einen fantastischen Blick auf die wunderschöne Bucht, an der Hamn i Senja liegt.
Hamn i Senja ist ein malerisches Örtchen auf der zweitgrößten Insel Norwegens. Heute gibt es hier vor allem ein großes Resort, das idyllisch direkt am Meer liegt. Man wundert sich vielleicht, wieso gerade hier so ein großes Hotel ist, aber das Geheimnis Hamn i Senjas liegt unter dem Wasser versteckt. Die Gewässer zählen zu den fischreichsten und locken damit nicht nur zahlreiche Hobbyangler an, sondern auch unzählige Orcas, Finnwale und Buckelwale. Damit ist der Ort auch bei Walbeobachtern äußerst beliebt.
Bevor man den eingangs erwähnten malerischen Ausblick genießen kann müssen erst ein paar Schweißtropfen auf dem Weg zum Gipfel vergossen werden. Wir stellten unseren CamperVan neben der Küstenstraße 86 in Nikkelverk ab. Kaum zu glauben, dass auf dieser kleinen Landzunge Ende des 19. Jahrhunderts 14 Jahre lang ein Bergwerk existierte, in dem Nickel abgebaut wurde. Wir überlegten kurz, ob wir erst zum Sonnenuntergang den Aufstieg zum Sukkertoppen wagen sollten, um diesen vom Gipfel zu bestaunen, entschieden uns jedoch dafür, bereits jetzt schon zu gehen, um den Weg kennenzulernen. Abends könnte man ja ein weiteres Mal hinauf wandern.
Noch mehr Wanderungen auf Senja:
Die Insel Senja im Norden Norwegens hat viele interessante Berge zu bieten,doch der spektakulärste ist für mich der 639 m hohe Segla: Seine Südwestflanke fällt derart senkrecht ins Meer zum Mefjorden ab, dass man vom Gipfel des Segla geradewegs einen Stein ins Meer werfen kann. Ich fand dies wirklich unfassbar als ich oben stand. Die Wanderung auf den Segla ist in meinen Augen nur etwas für schwindelfreie Menschen und im wahrsten Sinne atem(be)raubend spektakulär. [Weiterlesen]
Der höchste Berg Senjas ist mit 1001 Meter der Breidtinden. Die Wanderung gilt aufgrund ihrer Länge, der zu überwindenden Höhenmeter und der exponierten und damit wetteranfälligen Lage des Gipfelbereiches und nicht zuletzt aufgrund der (leichten) Kletterei auf den letzten 50 Höhenmetern als anspruchsvolle alpine Wanderung und sollte daher nur bei gutem Wetter und der nötigen Kondition begonnen werden. [Weiterlesen]
Die Wanderung auf den 632 m hohen Husfjellet ist relativ leicht. Leicht deshalb, da während der gesamten Wanderung der Anstieg relativ gleichmäßig und moderat ist und man keine Kletterpassagen zu überwinden hat. Vor allem, wenn man diese Wanderung mit der Besteigung des Segla, der ebenfalls auf Senja liegt, vergleicht! [Weiterlesen]
Von unserem Parkplatz führten die ersten Meter über durch Bäume beschattete Berghänge zum See Storvatnet. Bereits hier hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht, jedoch steht die Vegetation einer ungehinderten Sicht im Wege. Am Seeufer gibt es einen Holzsteg und etwas abseits eine Holzhütte.
Wir hielten uns hier nicht lange auf, sondern strebten dem Gipfel entgegen. Die Vegetation wurde lichter und der Untergrund felsiger: Über so manch großen Felsbrocken mussten wir klettern. Nach einiger Zeit erreichten wir den nächsten See, den Grytvatnet. Von hier kann man bereits erahnen, wie spektakulär die Aussicht auf die Bucht werden wird, denn die kleinen Birken vom Anfang des Weges sind gänzlich verschwunden und die Sicht ist somit ungehindert.
Hat man den See Grytvatnet passiert ist der bis dahin moderate Anstieg vorbei: Ab jetzt wird der Weg immer schmaler und steiler. Und da der Pfad an der äußerst steilen Bergflanke entlang führt ist er nur etwas für schwindelfreie Wanderer und auch nur bei trockenem Wetter zu empfehlen, denn Regen macht den Untergrund sehr rutschig. Wir mussten zum Glück nur ein paar Matschfelder queren.
Auf dem 456 m hohen Gipfel des Sukkertoppen angekommen hat man einen fantastischen Ausblick auf die in der Bucht liegenden winzigen Inseln. Um die Inseln herum schimmert das Meer türkis und helle Streifen zeugen von weißen Sandstränden. Es ist, als würde man aus dem Fenster einer kleiner Propellermaschine auf die Karibik schauen (nicht, dass ich jemals in der Karibik gewesen wäre, aber so stelle ich es mir dort vor …). Natürlich hielten wir auch nach Anzeichen von Walen Ausschau und hofften, vielleicht die ein oder andere Finne im Wasser zu sehen. Aber das wäre schon eine Überraschung gewesen, denn eigentlich war es nicht die Zeit für die großen Säuger, die in der Polarnacht den Heringsschwärmen folgen … aber ein bisschen hoffen darf man ja.
Wir genossen es oben auf dem Gipfel zu sein und sogen die Landschaft und Sonnenstrahlen in uns auf. Da der Anstieg nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen hatte (wir benötigten etwas weniger als eine Stunde) wussten wir, dass unser anfänglicher Plan, auch ein zweites Mal den Sukkertoppen zu erklimmen kein Problem darstellen würde, und so planten wir nach einem Nachmittags-Snack oder frühen Abendessen erneut auf den Sukkertoppen zu wandern, um die untergehende Sonne zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass tiefhängende Wolken und ein aufziehendes Regengebiet diesen Plan leider vereiteln würden. Doch zum Glück hatten wir ja die Aussicht bereits genossen, sodass es nicht weiter schlimm war, und hatten stattdessen einen entspannten Nachmittag am Fuß des Berges mit fantastischem Blick auf das karibisch blaue Meer bevor der Regen auf das Dach unseres CamperVans prasselte.
One Response
Notker
Tolle Landschaft, super Bilder. Das könnte mir auch gefallen.