Der 2200 km2 große Tombstone Territotial Park liegt im kanadischen Yukon Territorium. Zu erreichen ist der zweitgrößte Park des Yukon über den berühmt-berüchtigten Dempster Highway, der den Park in zwei Teile teilt. Der Tombstone Territorial Park weißt eine recht karge Landschaft auf, geprägt von Permafrostböden und Tundra. Durch den Park verläuft der Gebirgszug der Ogilvie Mountains, der sich bis Alaska erstreckt. Der höchste Berg der Ogilvie Mountains ist mit 2362 m der Berg Frank Rae.
Doch bekannter sind wohl die etwas kleineren Berge Mount Monolith (2135 m) und vor allem der Tombstone Mountain (2196 m), der Namensgeber des Park, denn zu diesen kann man mittels einer sehr beliebten und wunderschönen Mehrtagestour wandern.
So machten wir uns Ende Juli auf den Weg in den hohen Norden Kanadas zum Tombstone Territorial Park, denn auch wir wollten unbedingt in dieser kargen doch schönen Tundralandschaft wandern.
Leider waren wir nicht die Einzigen, die diese Idee hatten und so gab es keinen Platz mehr für uns zum Wandern. Auch nicht am nächsten Tag, schließlich gibt es pro Campsite nur 10 Zeltplattformen und vor allem die Wanderung zum Grizzly Lake ist sehr beliebt als kürzerer Übernachtungstrip! Des Weiteren handelt es sich bei der Wanderung zum Talus Lake und dem Mount Tombstone nicht um einen Rundkurs, sodass man den selben Weg wieder zurück nehmen muss. Das führt natürlich dazu, dass es noch weniger freie Campsites gibt, da sowohl Rein- als auch Rauswanderer um die raren Plätze buhlen.
Doch noch war nicht alles verloren und es hieß übermorgen sollen wir wieder vorbeischauen, dann würden wir sehr wahrscheinlich die Erlaubnis bekommen im Tombstone Territorial Park wandern zu dürfen. Also stellten wir uns darauf ein, an diesem Tag die ersten am Besucherzentrum zu sein, um einen der letzten Walk-In Plätze zu bekommen, denn diese werden nur direkt am Tag selbst ausgestellt. Da über das Wochenende auch das regnerische Wetter endlich besser werden sollte, passte uns das natürlich sehr gut. Also Freitag! Bis dahin hatten wir noch Zeit und entschieden uns daher, den berühmt-berüchtigten Dempster-Highway bis hoch zum Polarkreis zu fahren! Sozusagen einmal abschlagen und zurück.
Zwei Tage später und nachdem wir es erfolgreich bis zum Polarkreis und wieder zurück geschafft hatten und das ohne Reifen- oder Frontscheibenschäden, waren wir zurück im Tombstone Territorial Park. Wir nutzen am Abend noch das tolle Wetter, um auf den Angelcomb Peak (1448 m) zu steigen und packten abends die großen Rucksäcke. Immer mit der Frage im Hinterkopf, ob wir wohl morgen die Wandererlaubnis bekämen.
Natürlich standen wir typisch deutsch fünf Minuten vor der Öffnungszeit vor der Tür des Besucherzentrums und dies war auch gut so, denn immer mehr wanderfreudige Menschen fanden sich ein. Doch wir hatten Glück, waren die ersten und hielten so wenig später endlich die begehrte Erlaubnis in unseren Händen.
Dieses Glück hatte nicht jeder an diesem Morgen, daher empfiehlt sich vor allem in den Hauptmonaten von Mitte Juni bis Mitte September eine Reservierung im Internet vorzunehmen (https://yukon.goingtocamp.com), denn in dieser Zeit darf man nur mit einem sog. Backcountrypermit in dem Gebiet zwischen Grizzly Lake und Talus Lake campen.
Nachdem wir alles Nötige geregelt hatten und sich die geschnürrten Wanderrucksäcke um unsere Hüften schmiegten ging es los. Auch unsere Bärenbox vom John Muir Trail war wieder mit dabei, denn die Mitnahme eines bärensicheren Kontainers ist im Tombstone Territorial Park Pflicht. Aber keine Angst, wer keinen Eigenen besitzt kann sich diesen im Tombstone Interpretiv Centre ausleihen!
Tag 1: Vom Grizzly Parkplatz zum Grizzly Lake Campground (12 km / 5,5 Stunden)
Zuerst ging es durch einen ätherisch duftenden Nadelwald, in welchem ein kleines Bächlein leise vor sich hin plätscherte. Von Beginn an verlief der Weg immer bergauf und so mussten bereits auf den ersten 3 km 400 Höhenmeter überwunden werden. Für die anschließenden weiteren 300 Höhenmeter hatten wir immerhin schon 4 km zur Verfügung.
Es war eine schweißtreibende Angelegenheit, denn wir wanderten bei schönstem Bilderbuchwetter. Nichtsdestotrotz überholten wir so ziemlich jeden Tageswanderer. Also waren wir zum Glück trotz der ganzen Autofahrerei der letzten Monate nicht völlig außer Form geraten – gut zu wissen!
Am ersten Aussichtspunkt auf 1400 m Höhe angekommen, machten wir eine Pause. Genossen die Fernsicht, auch wenn die Luft wieder durch zahlreiche Feuer getrübt war. Dennoch reichte unser Blick bis zum Mount Monolith (2135 m) mit dem davor liegenden Grizzly Lake – unserem heutigen Tagesziel.
Von hier aus sah der Weg garnicht mehr so lang aus, doch hatten wir die warnenden Rangerworte noch immer im Ohr, dass man den Weg nicht unterschätzen solle. Schnell kann man bei schlechtem Wetter Dank rutschiger Steine hier acht oder mehr Stunden benötigen. Doch wir waren guter Dinge und noch lachte uns die Sonne entgegen.
Nachdem wir den höchsten Punkt der heutigen Etappe auf 1700 m erreicht hatten, ging es nun, mit hier und da immer wieder kleineren Bergauf-Passagen, stetig bergab weiter. Dies war allerdings alles andere als leicht, denn wir mussten unablässig über ein Felsenmeer (Boulderfield) kraxeln. Ich habe diese Dinger schon in Tasmanien nicht gemocht.
Zu allem Überfluss verfinsterte sich der Himmel zunehmend und der Wind frischte auf. Dann begann es zu regnen und es wurde richtig ungemütlich. Wir packten uns wind- und wasserdicht ein und obwohl wir fast alle Kleidung trugen, die wir dabei hatten, froren wir.
Der Abstieg runter zum Grizzly Lake war kein Zuckerschlecken: durch Regen waren die Felsen, welche recht ansehnlich mit Flechten in den unterschiedlichsten Farben bewachsen waren und über die wir stundenlang klettern mussten, äußerst rutschig. Gerade dieser Abschnitt galt bei nassen Wetter als gefährlich, denn die Steine waren rutschig, man war langsam müde vom Wandern und hatte das Ziel schon vor Augen. Oft wurden hier Wanderer unvorsichtig im Bestreben das Nachtlager schnell zu erreichen und verstauchten sich dabei die Knöchel oder brachen sich das Bein.
Dies im Hinterkopf suchten wir langsam und aufmerksam unseren Weg durch dieses Steinmeer. Immer wieder musste man die großen Rucksäcken gut ausbalanzieren, um nicht vorne über zu kippen oder sich mit vollem Stockeinsatz gegen ein Wegrutschen auf diesem glitschigen Weg sichern. Dank des Regens zog sich dieser Abschnitt daher wie Kaugummi.
Der Zeltplatz liegt idyllisch in einem Tal vor dem Grizzly See. Dahinter ragt schroff und steil der Mount Monolith (2135 m) in den Himmel. Dies war eine wirklich beeindruckende Kulisse für unser erstes Nachtlager. Schade nur, das dicke Wolken und Regen einem die Sicht teils versperrten.
Wir nutzen eine kurze Regenpause zum Zeltaufbau. Doch kaum stand unser Unterschlupf regnete es erneut. Neben drei Plumpsklos gibt es hier zum Glück aber auch zwei Küchenunterstände mit Zeltdach und bärensicheren Schränken. Dorthin flüchteten wir uns hin, da wir hofften ein warmes Essen würde unsere Lebensgeister zurückbringen. Gut geschützt stärkten wir uns so nach unserer heutigen Etappe und erzählten mit den nach und nach immer mehr eintrudelnden Wanderen. Doch unsere Blicke schweiften ebenfalls bereits zum Glissade Pass, den es morgen als erstes zu bewältigen galt.
Doch bis morgen war noch viel Zeit und jetzt genoßen wir ersteinmal die Sonne, die nun langsam hinter den Wolken hervor kam. Der Wind verstummte und wie Eidechsen sogen wir die wärmenden Sonnenstrahlen auf unserer Haut auf und genossen diese raue, einmalig schöne Landschaft. Als die Sonne hinter dem Mount Monolith verschwand, gingen auch wir in unser warmes Zelt.
Mitten in der Nacht wurden wir jedoch auf einmal wach. Wir froren beide ordentlich. Bei mir recht ungewöhnlich, ist mir doch meist zu warm. Wir zogen uns noch ein paar Sachen an und verzogen uns noch etwas tiefer in die Schlafsäcke, welche uns eigentlich bis -3 Grad warm halten sollten. So eingemummelt schliefen wir selig bis zum nächsten Morgen durch.
Tag 2: Vom Grizzly Lake Campground zum Divide Lake Campground (12 km / 8 Stunden)
Doch auch die kälteste Nacht war irgendwann zu Ende und der nächste Morgen begrüßte uns dafür wieder mit Sonnenschein. Schnell war die unruhige Nacht vergessen und ehe wir uns versahen schnauften wir bereits den Glissade Pass hinauf. Ich sage nur 1 km und 300 m hinauf. Noch Fragen?
Oben angekommen mußten wir uns erst einmal hinsetzten – weniger aufgrund des schweißtreibenden Anstieges als vielmehr wegen des bevorstehenden Abstiegs! Hier und jetzt wurden wir uns der Bedeutung des „Glissade Pass“ erst richtig bewusst. Glissade bedeutet nämlich soviel wie „Kontrolliertes Hinunterrutschen eines steilen Abhanges auf den Füßen oder dem Hintern (z.B. bei Schnee)“.
Die ersten 20-30 m ging es nahezu senkrecht auf loser Erde hinab, danach folgte ein nicht weniger steiler Abschnitt aus losem Geröll. Überhaupt lag vor uns ein mehrere hundert Meter tiefer Abgrund. Ohne Rucksack schon nicht leicht aber mit 15 kg auf dem Buckel … Ich hatte ein mulmiges Gefühl und testete den Abstieg erst einmal ohne Rucksack.
Natürlich war der Abstieg machbar, schließlich hatten es auch andere vor uns geschafft. Trotzdem war voller Stockeinsatz gefragt beim Hinunter-Rutschen im losen Gestein. Wir fühlten uns sehr an unsere Besteigung „des Schicksalsbergs“ in Neuseeland erinnert. Schon damals fluchte Manu wie ein Rohrspatz bei diesem Abschnitt und auch dieses Mal war es nicht anders.
Immer wieder mußten wir aufpassen, dass die großen Rucksäcke uns nicht aus dem Gleichgewicht brachten und die Füße schmerzten von den Steinen, die sich ihren Weg in unsere Schuhe suchten, während wir teilweise knietief im Geröll versanken. An den erneuten Aufstieg in ein paar Tagen wollte ich erst garnicht denken. Unten angekommen leerten wir erstmal unsere Wanderschuhe aus, welche sich gehörig mit Steinen in allen Größen gefüllt hatten, und genossen die Sonnenstrahlen bei einer kurzen Pause.
Der Rest des Weges verlief dagegen recht unspektakulär musste man doch nur noch um den Berg herum zum Divide Lake wandern – natürlich durften dabei unsere geliebten Geröllfelder nicht fehlen. Insgesamt kann man sagen, wer keine Geröllfelder mag, für den ist dieser Wanderweg nichts, denn die Felsenmeere begleiten einen jeden Tag.
Doch die Landschaft belohnt einen dafür täglich mit unglaublichen Szenerien. Schwarze Geröllberge und steil aufragende Felsen, plätschernde Flüsse und tiefe, klare Seen in einer kargen Tundra. Es war einfach herrlich und wir konnten davon nicht genug bekommen. Hier und da zeigten sich erste Anzeichen des Herbstes und einzelne Sträucher verfärbten sich zunehmend feuerrot. Kein Wunder das der Herbst die beliebteste Wanderzeit hier ist, denn dann erstrahlt die gesamte Tundra in Rot- und Goldtönen.
Am See angekommen schlugen wir fast allein unser Nachtlager auf. Nur einige Tageswanderer kamen dann und wann vorbei, denn viele wandern nur bis zum Grizzly Lake, um dann mit kleinem Gepäck den Glissade Pass zu überwinden und bis zum Talus Lake und dem Tombstone Mountain zu wandern.
Wir genossen die Ruhe, sonnten uns auf der hölzernen Zeltplattform und ließen die Seele baumeln. Nur die Erdhörnchen holten uns immer wieder unsanft aus unseren Tagträumen. Die kleinen Nager gelten als der Schrecken jeder Campsite, denn sie lieben es alles auf der Suche nach Salz anzunagen … sei es der Mittagssnack, die Wanderschuhe oder gar das Zelt. Vorsicht ist daher geboten, vor allem, da die Nager gerne ihre Bauten unter den Zeltplattformen anlegen. Doch wir konnten uns mit den nervigen Fellknäulen arrangieren und so blieb all unsere Ausrüstung zum Glück von ihren scharfen Zähnen verschont.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Kochen, Katzenwäsche im eiskalten See und dem erkunden der Umgebung bevor uns die Kälte der Nacht in die warmen Schlafsäcke trieb.
Tag 3 und 4: Vom Divide Lake Campground zum Talus Lake Campground (6 km / 3 Stunden) und wieder zurück (6 km / 4,5 Stunden)
Ohne Hektik starteten wir gemütlich in den Tag, schließlich gab es heute nur einen sanften Pass und 6 km zu überwinden. Und das war auch gut so. Zwar waren wir vielleicht nicht die unfittesten Wanderer aber das viele Autofahren durch die Weiten Kanadas forderte doch seinen Tribut und so tat ein ruhigerer Tag gut nach all dem Gekraxel mit den schweren Rucksäcken die letzten Tage.
Der Weg führte durch mannshohe Sträucher den niegrigen Pass hinauf. Von hier ging es über Wiesen immer dem Talus See und dem Tombstone Mountain entgegen, der allzeit majestätisch vor uns trohnte. Natürlich mussten auch heute wieder Geröllfelder überwunden werden, doch darin wurden wir langsam Meister und somit fanden wir problemlos unseren Weg zum Talus Lake.
Am See angekommen waren wir wieder fast allein, nur ein weiteres Zelt stand am See. Wir schlugen unser Nachtlager auf, stärkten uns ein wenig und redeten viel mit der jungen Familie, die hier am See ein paar Tage verbrachte. Einsetztender Regen trieb uns jedoch früh in das schützende Zelt.
Es regnete die ganze Nacht bis morgens um neun. Als der Regen versiegte krochen wir aus unseren kuschligen Schlafsäcken und machten uns mit leichtem Gepäck auf zum Mount Tombstone.
Nach kurzer Zeit glich der Weg Dank all dem Regen einem Schlammpfad und wir bekamen pitschnasse Füße. Bald darauf endete der Pfad und wir mussten unseren eigenen Weg finden. Wir überquerten einen Fluss und liefen hinauf zu einem weißen Kreuz, dass hier errichtet war. Weiter wollten wir auch garnicht wandern, denn wir wollten den Tombstone in seiner vollen Größe erblicken und nicht direkt davor stehen.
So drehten wir um, nachdem wir dieses großartige Panorama, diese Weite und Wildheit in uns aufgesogen hatten, machten eine kurze Pause am Talus Lake, packten alles zusammen und wanderten zurück zum Divide Lake.
Hier zeigte sich endlich die Sonne wieder. Auf unserer Zeltplattform in der Sonne liegend genossen wir die Wärme und Ruhe und beobachteten die Sonnenhunde, welche die Nachmittagssonne begleiteten. Alles war so friedlich und wunderschön.
Man konnte weit hinein ins Tal zurück zum Dempster Highway in die eine Richtung schauen, während der Blick zur anderen Seite durch die schroffen hohen Berge gefesselt wurde. Ein laues Lüftchen wehte sanft um unsere Köpfe und ab und an surrte eine Mücke vorbei.
Die einzige Nervensäge hier war das Erdhörnchen, welches unter dem Küchenzelt wohnte. Sobald man kochen und essen wollte stieß es unaufhörlich seinen schrillen Warnruf aus bis wir zwar satt aber genervt zurück zum Zeltplatz gingen. Eins zu Null für das Hörnchen würde ich sagen.
Tag 5: Vom Divide Lake Campground zum Grizzly Lake Campground (12 km / 6 Stunden)
Es war soweit, heute war der Tag vor dem es Manu am meisten graute, denn es ging den Glissade Pass hinauf zurück zum Grizzly Lake.
Auf dem Weg zum Pass machten wir viele Pausen, denn in den unzähligen Geröllfeldern am Hang lebten Pikas (Pfeifhasen). Meist hörte man sie nur mit ihrem charakteristischem Pfiff oder sah sie hinter einem Felsen verschwinden. So warteten wir hier und da, um diese putzigen Gesellen besser beobachten zu können.
Am Pass angekommen machten wir eine Pause zur Stärkung und warteten bis die unzähligen Tageswanderer den Hang hinuntergerutscht waren, denn wir wollten nicht ihr losgetretenes Geröll abbekommen. Doch irgendwann, nachdem immer neue Wanderer auf dem Pass sichtbar wurden, machten wir uns an den Aufstieg. Wir wollten nicht den ganzen Tag mit Warten verbringen.
Hiking in the Tombstone Territorial Park in the Yukon from Thomas Guthmann on Vimeo.
Im Endeffekt hat der steile Teil des Aufstiegs nur 15 Minuten gedauert, doch Manu kam sich vor wie in einem Hamsterrad. Oftmals musste sie fast auf der Stelle „rennen“ um zu bleiben wo sie war und nicht mit dem Geröll wieder nach unten zu rutschen. Zwischendurch musste man Wanderern und fallendem Geröll ausweichen. Endlich oben angekommen gab es eine ordentliche Pause, bevor es zum Grizzly Lake ging.
Dieses Mal schien die Sonne und jede einzelne Campingplattform war belegt. Dank des guten Wetters herrschte eine ausgelassene Stimmung und einige Mutige trauten sich sogar (kurz) in das eiskalte Wasser. Nichtsdestotrotz war die Nacht jedoch wieder richtig kalt.
Tag 6: Vom Grizzly Lake Campground zum Grizzly Parkplatz (12 km / 6 Stunden)
Am Morgen wachten wir auf und unser Zelt war klitschnass. Wir packten es ein, und schulterten die schweren Rucksäcke. Das nasse Zelt war merklich schwerer. Die Sonne brauchte lang, um das Tal zu erwärmen und so machten wir uns zur Murmeltier-Ebene auf, denn wir wollten die munteren Tiere in Ruhe beobachten können.
Dort angekommen relaxten wir in der nun kraftvollen Sonne, trockneten unsere Sachen und beobachteten die Murmeltiere mit ihren Jungen während Erdhörnchen um uns herum wuselten. In einem unachtsam Moment rannte eines der Hörnchen in die Apsis. Scheinbar hat es sich dabei aber ziemlich erschrocken, denn der Zeltboden ist für so einen Nager wohl recht rutschig. Zu putzig wie es durch den Vorraum schlidderte. Zum Glück ist weder Zelt noch Hörnchen etwas passiert.
Dann kam der lange Abschnitt bergab. Und so anstrengend der Weg bergauf am ersten Tag auch war, es war noch immer besser als bergab! Wieder einmal zog sich der Weg wie Kaugummi, denn wir wollten endlich unten sein! Bergab ist nicht wirklich unser Favorit. Viel zu sehr drückt der Rucksack dabei auf die Knie. Zwar beneidete uns jeder Tageswanderer der sich gerade den Berg hochquälte, dass wir bergab gehen könnten, doch wir dachten nur „Wenn die wüßten …“.
Doch auch der längste Weg ist einmal vorbei und so waren auch wir am frühen Nachmittag wohlbehalten an unserem Auto angekommen. Wir fuhren zurück zum Besucherzentrum und belohnten uns dort mit einer Tasse leckeren, selbstgepflücktem Wildkräutertee, welchen sie dort immer anbieten und ein paar Keksen, während wir diese einmalige Wanderung Revue passieren ließen.
Das war wirklich eine der schönsten Wanderungen, die wir bisher gelaufen waren! Wir haben auch ein kleines Video zur Wanderung im Tombstone Territorial Park erstellt, welches ihr euch bei Vimeo anschauen könnt.
2 Responses
Markus
Das hätte mir auch gefallen: es ist doch immer am schönsten, unsere wunderbare Welt mit den eigenen Füßen zu erkunden.
Wie immer grandiose Fotos – was ein Panorama!
Thomas
Hey Markus!
Vor allem ist es grandios wenn nur wenige Leute unterwegs sind und man richtig mit allen Sinnen in die Natur eintauchen kann.
Viele Grüße
TM