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In den Straßen von Bergen

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Bergen ist nach Oslo die zweitgrößte Stadt Norwegens und zählt zu den regenreichsten Städten des Landes – laut Wikipedia ist Bergen sogar DIE regenreichste Stadt Europas. Schuld daran sind 7 Hausberge, welche Bergen umgeben und zu einem regelrechten Wolkenstau führen. Davon merkten wir zum Glück nichts als wir uns Bergen bei strahlendem Sonnenschein näherten.

Wir hatten lange überlegt, ob wir einen Campingplatz als Ausgangsbasis für unseren Streifzug durch die Hafenstadt benutzen. Die Campingplätze liegen aber alle etwas außerhalb, so dass wir uns für ein Parkhaus nahe der Hafenbucht (Vågen) entschieden.

Nachdem wir unser Auto abgestellt hatten steuerten wir als erstes den Fischmarkt (Fisketorget) an. Wir bestaunten die frischen Meerestier-Kuriositäten, sahen aber auch schwermütig, dass es Walfleisch gab. Wir gönnten uns trotzdem einen frischen Lachs mit Gemüse. An der Kaimauer sitzend und unseren köstlichen Lachs gegen gierige Möwen verteidigend speisten wir mit Blick auf das gegenüberliegende historische und zum Weltkulturerbe zählenden Bryggen-Viertel. Nicht verwunderlich, dass wir die AIDAsol mal wieder entdeckten. Aber auch die Hurtigruten waren vertreten und ebenso zahlreiche weitere (Kreuzfahrt-)Schiffe. Dieses schwankende Treiben auf dem Wasser passte genau ins Bild, denn Bergen wird als Tor zu den Fjorden bezeichnet.

Brygge
Bryggen

Frisch gestärkt und noch die Finger ableckend spazierten wir um den Hafen, gönnten uns als Nachtisch eine norwegische Spezialität (Skillingsboller) und steuerten Bryggen an: alte Handelskontore der Hanseaten aus Holz erbaut, reihen sich hier dicht an dicht. Man kann die frühe Neuzeit förmlich riechen und die alten Kontore versetzen einen in längst vergangene Jahrhunderte. Als Kontrastprogramm liegen unmittelbar davor hochmoderne Yachten und Kreuzfahrtschiffe. So wie uns Gamle Stavanger bereits gefallen hatte, so verzauberte uns auch das historische Bryggen in Bergen.

Als wir Richtung Håkonshallen, vorbei am Rosenkrantztårnet, schlenderten, kamen wir einem Ozeanriesen nahe. Erst jetzt entdeckten wir, dass es sich dabei um „das Traumschiff“ (die MS Deutschland) der gleichnamigen TV-Romantikserie handelte.

Wir schlenderten weiter durch Bergen. Ließen uns von Straßen zu verwinkelten Gässchen treiben. Entdeckten moderne Architektur neben schmalen, gemütlich wirkenden Holzhäusern – einheimische Läden neben fernöstlichen Cafés. Flauschige Katzen saßen auf Fensterbänken oder ließen sich kraulen und schenkten uns dabei neben einem zufriedenen Schnurren auch den ein oder anderen Floh.

Flauschetiger
Flauschetiger

Hier waren wir also in der zweitgrößten Stadt Norwegens. Ich muss gestehen, dass ich mich in Städten je größer sie sind umso unwohler fühle. Aber hier in Bergen hatte mich der Charme dieser lebensfrohen und trotzdem nicht hektischen Stadt erfasst. Hin und weg ob der Entdeckungen und der Ruhe fühlte ich mich wohl.
Am See Lille Lungegårdsvann – mitten in der Stadt – beobachteten wir das Treiben des internationalen Marktes und schauten umringt von Tauben hoch zum Ulriken, DEM Hausberg Bergens.

Der Fisch vom Mittag war uns noch in derart köstlicher Erinnerung, so dass wir auch zum Abendessen den Hafen ansteuerten und erneut vorzüglich speisten. Nach einem kurzen Boxenstopp in der Touristeninformation direkt über dem Fischmarkt ging es hoch auf den 320 m hohen Fløyen. Wir genossen eine fantastische Aussicht über das in der Abendämmerung in orangerote Licht getauchte Bergen. Es war gut gefüllt oben auf dem Fløyen, aber je dunkler es wurde und als schließlich die letzte Bahn ins Tal gefahren war wurde es richtig leer.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Wir beobachteten die Kreuzfahrtschiffe wie sie mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages in See stachen um vermutlich am nächsten Morgen in einer anderen Hafenstadt Norwegens anzulegen. Die Lichter der Stadt schickten immer mehr Strahlen zu uns nach oben und bunt erleuchtetes Treiben wuselte durch die Gässchen.

Gegen 23 Uhr traten auch wir den Rückweg ins Hafenviertel von Bergen an und erreichten nach Mitternacht unser Auto.

Wir fuhren noch bis 02 Uhr nachts Richtung Dale und als wir im Zwielicht einen See entdeckten schlugen wir unser Zelt an dessen Ufer auf.

 

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Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

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