Nachdem wir den Leuchtturm Alnes auf Godøy besichtigt hatten fuhren wir von Ålesund zur Vogelinsel Runde. Das Wetter wurde zusehends schlechter und ich hatte schon Angst, da ich absolut kein Seemann bin, dass mir auf der Fährüberfahrt von Sulesund nach Hareid schlecht werden würde. Zum Glück war dem nicht mal ansatzweise so. Die See war ruhiger als ich es erwartet hatte.
Nach der Fährüberfahrt schlängelte sich die Straße über viele kleine Inseln. Von der umliegenden Landschaft sahen wir dank tiefhängender Wolken und beständigem Regen nicht viel.
Die Vogelinsel Runde erreichten wir bei leichtem Regen. Wir hatten gerade unsere Sachen gepackt, das Tele auf die Kamera geschraubt und die ersten Meter zurückgelegt, da begann es auch schon heftig zu schütten. Wir stellten uns erstmal beim ortsansässigen Campingplatz unter und warteten ab.
Als der Regen nachließ ging es die ersten steilen Meter einen schmalen asphaltierten Weg hinauf. Je höher wir kamen, desto mehr fegte uns der Wind um die Ohren. Wir wanderten über sumpfige Wiesen Richtung Leuchtturm und wer hätte es gedacht: am Horizont fuhr die AIDAsol entlang (sicherlich war sie auf dem Weg von Ålesund nach Trondheim). Vom Leuchtturm ging es weiter an der Steilküste entlang, stetig Ausschau haltend nach Vögeln.
Die Steilküste der Insel war beeindruckend. Jedoch waren wir wegen der vielen verschiedenen Vögel hier (zur Hochsaison sollen es mehr als eine halbe Millionen sein), die der Insel eben auch den Titel „Vogelinsel“ verleihen. Aber Ende Juli war von diesen so gut wie nichts mehr zu sehen. Nachdem wir schon in Island keine Papageientaucher sahen, hatten wir hier auch kein Glück. Eigentlich hätte es uns nicht verwundern sollen, denn schließlich war die Brutsaison bereits vorbei.
Einzig eine kleine Gruppe Lummen, von einer Kolonie zu sprechen halte ich für übertrieben, entdeckten wir und nur Basstölpel waren häufig zu sehen: sie schwebten trotz des starken Windes gekonnt an und über die Steilküste und landeten zielsicher bei ihren Artgenossen auf winzigen Felsvorsprüngen.
Unser Weg führte zurück von der Vogelinsel Richtung Ålesund und weiter nach Bud. Der Regen wollte mittlerweile gar nicht mehr aufhören, so dass wir uns gegen eine Besichtigung der Kriegsbefestigungen des Atlantikwalls in und um Bud entschieden, sondern unser Zelt an der Küste aufschlugen und im Sonnenuntergang ein Abendessen genossen bevor wir uns langstreckten.
Weniger insgeheim, dafür mehr lautstark schimpfend, verfluchte mich meine Freundin für diesen wildromantischen Zeltplatz, da uns hier die Mücken als äußerst schmackhaft empfanden. Den einen mehr, den anderen weniger …
One Response
Manu
Und nicht zu vergessen, der Boden, der wie ein Schwamm unter den Füßen nachgab mit einem leisen Gurgeln des herausgedrückten Wassers ;-))