Während unserem Roadtrip durch Slowenien herrschte ziemlich viel Regenwetter und die Schneefallgrenze sank bis auf 1900 m. Deshalb erklommen wir nicht die Gipfel der julischen Alpen in Slowenien, sondern entschieden uns für andere, nicht ganz so wetteranfällige Aktivitäten. So spazierten wir einmal rund um den Bleder See, der unmittelbar an die gleichnamige Stadt Bled grenzt.
Ein circa 6 km langer Rundweg führt einmal um den See, der auf slowenisch Blejsko jezero heißt, herum. Gemütlich schlenderten wir am Seeufer entlang, stets die einzige Insel Sloweniens mit der Marienkirche im Blick. Diese prachtvolle barocke Kirche kann besichtigt werden. Mit einem traditionellen Holzboot, der Pletna, setzt man zur Insel über (12 € für Erwachsene, Stand September 2017) und es scheint Brauch zu sein, die dortige Glocke der Kirche (Glockenturm 6 € für Erwachsene, Stand September 2017) zu läuten, denn ihr Klang war beständiger Begleiter unserer Tour um den See.
Der See ist knapp 2,1 km lang, 1,4 km breit und weist eine maximale Tiefe von 30 m auf. Er schillert in einem wunderschönen Mix aus Grün- und Blautönen und wird in der Farbenpracht nur von der strahlend türkisblauen Soča übertroffen. Zusammen mit den umliegenden Karawanken-Bergen, denen nächtlicher Schneefall ein Zuckerhütchen verpasst hatte, war es ein wahrer Augenschmaus.
Wir starteten unseren Spaziergang vom Badestrand Velika Zaka, da wir uns für die Nacht auf dem dortigen Campingplatz (Camping Bled) einquartiert hatten (so sparten wir auch die in/um Bled obligatorischen Parkgebühren). Oberhalb des Campingplatzes befindet sich auch ein Aussichtspunkt, von dem man einen weitreichenden Blick über den See hat. Diesen wollten wir allerdings erst nach unserer Seeumrundung ansteuern, jedoch sollte es bis dahin schon wieder regnen.
Vom Badestrand folgten wir dem Verlauf der Promenade am Südufer vorbei an der Villa Bled mit ihrem 5 ha großen Park. Immer wieder kamen wir an kleinen Cafés oder Ständen vorbei, passierten die Anlegestelle der Pletna-Boote und erreichten die ersten Häuserzeilen Bleds. Dort machten wir eine kurze Rast im Slaščičarna Zima, da es am unmittelbaren Seeufer in den Restaurants bzw. Cafés keinen freien Sitzplatz mehr gab.
Frisch gestärkt machten wir uns an den kleinen Aufstieg zu der über dem See am Nordufer thronenden Burg von Bled (Blejski grad). Auf einen Besuch der Burg hatten wir keine Lust, so dass wir nur die Aussicht auf den See genossen. Leider kündigten sich am Horizont bereits wieder tiefhängende Regenwolken an, so dass wir nicht allzu lange verweilten, sondern unseren Weg fortsetzten.
Am nordöstlichen Seeufer, unweit der Burg, befinden sich Thermalquellen, so dass das Seewasser an dieser Stelle wärmer ist als an anderen. Aber auch sonst ist der See mit Temperaturen von 22 – 25 °C (Juni – September) recht badefreundlich. Kurz bevor wir den Campingplatz wieder erreichten kamen wir noch am örtlichen Ruder- und Angelclub vorbei. Hier waren noch die letzten Spuren der vor einer Woche ausgetragenen Internationalen Ruderregatta zu erkennen.
Obwohl die Uferpromenade des Bleder Sees gesäumt war mit Menschen hat uns der gemütliche und kurzweilige Spaziergang sehr gefallen und an heißen Tagen lädt der See sicherlich auch zum Baden ein und sorgt für eine willkommene Abkühlung.
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