Zwei bis drei Wochen wollten wir durch Slowenien reisen und diese Zeit vorwiegend in den Bergen des Triglav Nationalparks verbringen. Um unabhängig und mobil zu sein waren wir mit unserem CamperVan unterwegs und suchten deshalb nach Campingmöglichkeiten in Slowenien. In Slowenien gibt es knapp 100 Campingplätze in den unterschiedlichsten Größenordnungen. Die höchste Dichte weisen dabei die Region der Julischen Alpen und die kurze Küste auf. Je weiter man nach Osten reist, desto spärlicher sind die Campingplätze in Slowenien gesät. Einen guten Überblick zum Camping in Slowenien erhält man auf der Karte von Camping.info.
Wir waren vorwiegend auf Campingplätzen für maximal 50 Personen und fühlten uns dort sehr wohl. Wir waren überrascht, wie viel Charme diese Plätze versprühten und wie sauber sie waren. Die Krone setzte dem wohl der Campingplatz in Trenta auf, wo die Toiletten und Duschen morgens, mittags, abends und gefühlt 5x zwischendurch gereinigt wurden. Immer war es blitzblank sauber. Aufgrund des Regenwetters bedauerten wir es etwas, dass es nur sehr kleine überdachte Nischen zum Kochen gab. So musste man sich anstellen und warten, bis man an der Reihe war, wollte man nicht im Regen kochen. Ja, wir können noch immer nicht in unserem Auto kochen. Irgendwie sind wir sehr langsam mit unserem CamperVan Ausbau 2.0.
In Slowenien haben wir uns gezielt nur auf kleinen Campingplätzen aufgehalten. Wenn sie uns zu groß erschienen oder Schnickschnack anboten mieden wir sie. Wir übernachteten auf einem kleinen Campingplatz in Trenta. Sowie im Camp Vili und Camp Brajda, welches wir als Ausgangsbasis für den Besuch der Höhlen von Škocjan nutzten und wo wir bei Ankunft eine Karaffe hauseigenen Wein spendiert bekamen. Aufgrund der Nähe zum Bleder See waren wir ausnahmsweise auf einem großen Campingplatz bei Bled mit hunderten von Stellplätzen. Dieser hat uns – wie befürchtet – am wenigsten gefallen und war, obwohl bei weitem nicht ausgelastet, der schmutzigste.
Am besten hat uns das Camp Vili, zwischen Kobarid und Tolmin nahe der Soča gelegen, gefallen. Dazu beigetragen hat nicht nur die überdachte Küche inklusive großem Gemeinschaftsraum mit Tischtennisplatte, sondern vor allem die hohe Anzahl an Katzen, die dort überall umherlaufen. Wer Katzen nicht mag oder gesundheitliche Probleme mit ihnen hat, sollte das Camp Vili deshalb vielleicht besser meiden. Ebenso wer Schwierigkeiten mit nicht strikt separierten WCs/Duschen für Männer und Frauen hat. Diese liegen nämlich nur getrennt durch eine Holzwand bzw. einen Vorhang nebeneinander. Wer möchte, kann sich abends noch bekochen lassen oder frisches Brot/frische Brötchen fürs Frühstück bekommen.
Für die Campingplätze bezahlten wir zwischen 7 – 10 € pro Person. Lediglich der große Campingplatz in Bled kostete 13 €. Ob dies bereits die Preise für die Nebensaison waren, da wir im September durch Slowenien reisten, oder ob es das ganze Jahr über einheitliche Preise gibt, können wir nicht sagen.
Fazit: Wir waren überaus überrascht, wie viel Charme die kleinen Campingplätze in Slowenien haben und was man für Kleinode finden kann.
6 Responses
eberhard
Hallo Thomas,
der Bericht motiviert mich Slowenien kennenzulernen. Ab und zu Campingplatz ist o.k., nur halt nicht diese durchgestylten ADAC Plätze mit voller Bespaßung. Auch sauber ist für mich nicht Priorität, Hauptsache naturnah, ungebügelt.
Deshalb für mich auch Frankreich, Cevennen,Massif Central etc. bei Bauern …..
Zum Kochen ist ein anhängbares „Heckzelt“ wirklich sinnvoll, auch wegen Belüftung/Schlafen.
Irgendwo schreibt jemand, man könne nicht im Caddy sitzen….also, ich bin 1.82 mit langem Oberkörper und kann super auf der früher erwähnten Box von Reimo (leicht nachzubauen, Befestigung gibt es im ZUbehör) sitzen. Sitzen sowohl in Fahrtrichtung (Hängetisch) als auch nach hinten, wenn Beifahrersitz besetzt…..und Kaffee kochen:)
Du hattest Nissan Evalia erwähnt. Super, leider keinen Allrad und der ist manchmal wirklich nützlich, auch die Höherlegung von Seikel.
Danke für den Bericht, l.G. Eberhard
Thomas
Hallo Eberhard,
freut mich, dass ich Dich motivieren konnte Slowenien kennen zu lernen. In Slowenien findet man viele kleine Campingplätze abseits der von Dir erwähnten durchgestylten Plätze. Naturnah waren die Kleinen und gerade Camp Vili hat hippiecharme. Muss man halt mögen.
Wie sind denn deine Erfahrungen mit einem Heckzelt bei Temperaturen unter 10 Grad und Dauerregen? Unter diesen Bedingungen haben wir ordentlich Kondensationsfeuchte im Caddy, aber wenn es nicht regnet sind wir total zufrieden mit unseren Lüftungsgittern.
Viele Grüße
Thomas
eberhard
Hallo Thomas,
ich habe nicht darauf geachtet, wieviel Grad. Aber ich versuche halt die Feuchte so gering wie möglich zu halten: Boden abdecken unter geöffneter Heckklappe mit -zelt, um Verdunstung zu reduzieren (wie bei Zeltapsis), Luft zirkulieren lassen (Lüftungseinsätze vorne und Seitentür) zusammen mit Standheizung wenn möglich, ansonsten improvisieren mit Teellichtheizung ( bei geschlossener Heckklappe Abstandhalter / CO „abfließen“). Die hinteren Glasflächen sind ja bei mir durch Gepäcktaschen und zusätzliche Dämmung gut isoliert=weniger Kondenz. Aber ich habe immer noch für längere Aufenthalte in der Dachbox ein Zelt aus Mischgewebe dabei, sozusagen als größeres Anbauzelt, falls Campingplatz . Das Auto halt nur bei kürzeren Standzeiten/stealthcamping.
Aber es stimmt, Feuchtigkeit ist ein Problem, hatte ich auch bei meinen früheren Bussen!
Wollte mal testen, ob an Glasflächen ein Feuchtigkeit absorbierendes Fliess ( Zwangskondensation) sinnvoll ist, das tagsüber getrocknet werden kann.
lg eberhard
eberhard
Ergänzung…..habe auch für die vorderen beiden Scheiben Lüftungsgitter. Ist ein bischen fummelig, aber es geht. Hinteres Seitenfenster nur einseitig. Bei geöffneter Heckklappe Moskitogaze als Vorhang (Magnet).
Ronja
Lieber Thomas,
vielen Dank für den informativen Blog über das Camping in Slowenien. Mein Partner und ich wollen ebenfalls diesen Sommer für eine Woche mit dem Auto und Zelt durch Slowenien reisen. Da wir es meist spontan halten und nicht an irgendwelche Campingplätze/Unterkünfte gebunden sein wollen, würde ich gerne wissen ob es ein Magazin, eine Campingguide oder ähnliches für Slowenien gibt, das man je nach momentanem Standort nach nahegelegenen Campingplätzen durchforsten kann.
Oder hast du einen anderen Tipp, wie wir auf kleine und feine Zeltplätze während unserer kurzen Reise stoßen können?
Ich freue mich über eine Antwort.
Liebe Grüße
Ronja
Thomas
Hi Ronja,
wie im Artikel beschrieben haben wir die Karte von Camping.info zur groben Orientierung genutzt. Ansonsten haben wir die Campingplätze aufgesucht, die uns beim Vorbeifahren gefallen haben. Von einem Magazin und/oder Campingguide ist mir nichts bekannt.
Sonnige Grüße
Thomas