Slowenien, das nicht viel weiter als Berlin von uns entfernt liegt, hat uns vor allem wegen seiner türkisfarbenen Seen und Flüsse verzaubert. Letztere haben sich im Laufe der Jahrhunderte meist tiefe Schluchten in das Karstgestein der julischen Alpen gegraben, so dass man auf spektakuläre Entdeckungstouren gehen kann. Wir konnten jedenfalls nicht genug bekommen, egal ob Vintgar Klamm oder Tolminer Klamm. Auch der Verlauf der Soča gefiel uns sehr, so dass wir nicht lange überlegen mussten, ob wir auch die Kozjak Grotte bei Kobarid besuchen sollten, zumal es dort einen Wasserfall, den Slap Kozjak, gibt.
Unweit der Napoleonbrücke, welche sich vor den Toren Kobarids über die Soca spannt, befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz. Von diesem Ausgangspunkt erreicht man im Rahmen eines 20 – 30 minütigen Spaziergangs die Kozjak Grotte. Der Weg führt oberhalb der Soča vorbei an in der Vegetation versunkenen alten militärischen Verteidigungsstellungen. Nach kurzer Zeit biegt der Weg rechts ab in ein saftig grünes Tal, in dem der Bach Kozjak leise vor sich hin plätschert. Am Anfang führen die Pfade noch am Bachufer entlang, doch je näher man dem Ziel kommt, desto öfter geht es durch das Flussbett. Aber keine Angst, gemauerte Pfade und viele kleine Brücken sorgen dafür, dass man auch trockenen Fußes vorankommt.
Kurz vor dem Ziel steigt man mit Hilfe eines Drahtseiles zu einem in der Felswand verankerten Plankenweg auf. Dieser ist äußerst schmal, ohne Geländer und aufgrund der herrschenden Feuchtigkeit rutschig. Man sollte somit umsichtig vorwärts gehen, möchte man nicht zwei bis drei Meter abstürzen. Eine letzte Linkskurve und – et voila – plötzlich steht man in der Grotte vor dem Wasserfall. Auch hier schimmert das Wasser in dem für Slowenien so typischen Türkis.
Bei gutem Wetter und erst recht im Sommer ist es in der Kozjak Grotte sicherlich sehr voll und sicherlich ist sie ein beliebter Badeort. Dies sollte man bei den schmalen Wegen, vor allem an deren Ende, bedenken. Jedoch sind sowohl der Weg, als auch der Wasserfall, sehr sehenswert, denn: Wann sieht man schon einmal einen Wasserfall in einer Höhle? Wir haben ein ähnliche Naturschauspiel bisher nur in Island beim Gljúfurárfoss Wasserfall bewundern können.
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