Vergangenen Freitag waren es sonnige 15 Grad, so dass wir den Nachmittag/Abend in Fairbanks im T-Shirt und kurzer Hose verbringen konnten.
Doch dann kam der Wetterumschwung. Es regnete zwei Tage und wurde mit jeder Stunde kälter. Den bisher kältesten Tag mit 5 Grad bei Regen erlebten wir in Sven’s Hostel. Wir hatten alles an was die Klamotten hergaben aber die feuchte Kälte kroch in jede Körperfalte. Nichtmal Tee und Schokolade konnte uns wärmen.
Im Denali National Park erlebten wir einen richtig nassen Tag (10 Stunden waren wir unterwegs) mit unglaublich vielen Wildtierbeobachtungen!!! Bestimmt 15 Grizzlys, eine Herde Rentiere, 12 Elche und sogar zum ersten Mal einen Wolf! Wahnsinn! Allerdings auch unverkennbar: Neuschnee bis auf 1500 m! Denn die Bergspitzen unweit des Besucherzentrums zeigten alle gepuderte Spitzen – wie als wollten sie dem majestätischen Denali nacheifern, welcher sich leider aufgrund der tiefhängenden Wolken so gar nicht zeigte.
Entsprechend eisig sind die Nächte. Ohne unsere Schlafsäcke wäre es nicht mehr so kuschelig warm zum Schlafen, denn auch die Temperaturen IM Auto näheren sich dem Gefrierpunkt. Ich bin gespannt wann die Scheiben zum ersten Mal gefrieren werden.
Alaska ist kalt. Wir hatten es gelesen, aber nicht erwartet. Zumindest nicht bereits Mitte August.
Nachts ist es mittlerweile für knapp 2 Stunden dunkel und Einheimische erzählten uns, dass die Chancen auf Polarlichter mit jedem Tag steigen. Wir sind gespannt, ob wir sie wieder sehen werden. Die Perseiden sahen wir dank geschlossener Wolkendecke leider nicht. Aber man kann nicht alles haben und schließlich besteht für die Perseiden jedes Jahr aufs neue die Chance.
Auch wenn ich über die feuchte Kälte fluchte, gefällt es mir irgendwie. Überhaupt können wir die Tage ohne Regen, seitdem wir Dawson Creek und den Startpunkt des Alaska Highways erreichten, an einer Hand abzählen. Nichtsdestotrotz war der Yukon ohne Zweifel ein Highlight und auch Alaska liegt auf meiner Wellenlänge (abgesehen von den elendigen Moskitos, die sind hier ein besonderes Kaliber). Je nördlicher wir kommen, umso mehr gefällt es mir. Landschaft und Wetter haben etwas von seichtem Abenteuer, eben kein warmer Hotelurlaub, sondern mehr der Witterung ausgesetzt zwischen den Bergen des Nordens.
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