Bei unserem Aufenthalt in Ushuaia durfte, neben einer Wanderung zur Laguna Esmeralda, ein Besuch im nahegelegenen Nationalpark Tierra del Fuego natürlich nicht fehlen
Man kann auf verschiedene Art und Weise in den Park gelangen. Mit dem Taxi, mit dem Bus (300 ARS / Person / Hin und Zurück), per Anhalter oder ganz flexibel mit dem eigenen Mietwagen. Da wir uns zu fünft den Mietwagen teilten, war dies die kostengünstigste und bequemste Art, da ein Mietwagen nur 900 ARS für 24 Stunden kostete.
Der Parque Nacional Tierra del Fuego liegt circa 16 km vor den Toren Ushuaias. Gegründet wurde der Park 1960. Er umfasst 68909 Hektar der südlichen Anden und reicht dabei vom Gebiet zwischen dem See Kami im Norden, welcher in der Injoo Goiyin Gebirgskette liegt, bis zum Beagle Kanal im Süden.
Der Eintritt in den Park kostet 170 ARS pro Tag und Person. Im Park selbst gibt es ein Besucherzentrum, welches einen mit Informationen und Snacks versorgt. Des Weiteren kann man im Park zelten, mit der berühmten Tren Del Fin Del Mundo fahren, der südlichsten Eisenbahn der Welt, oder einen der unzähligen gut ausgeschilderten Pfade wandern.
Bei der Straße zum bzw. im Park handelt es sich um Schotterpisten. Diese waren allerdings gut zu befahren. Nur in Kurven muss man Vorsicht walten lassen, da einem jederzeit große Reisebusse auf den schmalen Straßen entgegengeschossen kommen können.
Zwar hatten wir bestes Wanderwetter, wir holten uns allesamt an diesem Tag einen Sonnenbrand, doch viele Wege waren noch gesperrt. Dies lag daran, dass es erst Frühling war. Auf vielen höheren Wegen lag noch Schnee wohingegen Wege in tieferen Lagen durch das Tauwetter gänzlich überflutet waren oder zu reinen Schlammpartien wurden.
So war leider auch der beliebteste Weg des Parkes gesperrt, der Costera Trail entlang der Küste des Beagle Kanals. Doch wir machten das Beste aus der Situation, liefen entlang der unzähligen kurzen Pfade, sahen Magellangänse, Bisamratten, Chimangokarakaras und sogar unsere ersten Anden Kondore, die hoch oben am Himmel kreisten. Einfach phänomenal!
Später wanderten wir noch den 7 km langen „Hito XXIV Trail“ an dessen Ende wir kurz Chile einen Besuch abstatteten. Der Weg führte malerisch am Ufer des Acigami Sees entlang mit Blick auf die gegenüberliegenden Berge.
Für Bauchschmerzen vor Lachen sorgte ein Chimangokarakara, den wir beim Fressen eines gefangenen Vogels beobachteten. Scheinbar fühlte er sich durch unsere Beobachtung derart gestört, dass er samt Beute wegflog. Wenig später wurde Adam (unser australischer Mitwanderer für diesen Tag) von den Resten des erbeuteten Vogels getroffen und der Chimangokarakara saß laut gaggernd über uns. „Dies hat er mit Absicht gemacht,“ rief Adam, der sich etwas angewidert Blut und Fleischreste von der Jacke wischte. Wir konnten nicht mehr vor Lachen.
Der Pfad war trotz der vielen Reisebusse im Park nicht überlaufen. Dies mag daran liegen, dass man sich seinen Weg durch teils recht stark überflutete Abschnitte suchen musste. Stellenweise fühlte ich mich an Stephan Kings „Das Mädchen“ erinnert, falls das Buch jemand gelesen hat …
Trotzalledem war es spaßig sich seinen Weg durch diese recht unberührt wirkende Natur zu suchen und all die Tiere zu sehen. Dazu hatten wir super Wetter. Was will man mehr!
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