Der Nordosten Islands rund um den See Myvatn ist geprägt durch verschiedenste vulkanische Aktivitäten und bekannt für seinen Reichtum an Wasservögeln. Begünstigt wird letzteres durch die berüchtigten Mückenschwärme. Uns zog es zu einer Erdspalte, die östlich des Sees unweit der Ringstraße liegt. Denn dort gibt es eine Grotte oder kleine Höhle (wie man es denn nennen mag), die mit Wasser gefüllt ist, welches durch geothermale Aktivität vom Vulkansystem der Krafla erwärmt wird. Die Rede ist von der Höhle Grjótagjá.
Vor vielen Jahren wurde die Grjótagjá als geschützter Badesee genutzt. Doch die vulkanische Aktivität sorgte dafür, dass die Wassertemperatur hohe Schwankungen durchlief. Sogar über 60°C wurden einmal gemessen, und das ist definitiv zu heiß zum Baden. Mittlerweile weisen große Schilder darauf hin, dass das Baden verboten ist. Denn das Wasser kann nicht nur zu heiß sein, sondern mangelnde Wasserströmungen können auch das Wachstum von Bakterien begünstigen und jederzeit können Steine und Felsbrocken von der Höhlendecke herunterfallen. Die letzten offiziellen Badegäste hier waren Jon Snow und Wildling Ygritte, die durch ihre heiße Badeszene in „Game of Thrones“ der Höhle zu endgültiger Berühmtheit verhalfen.
Auch wenn man in der Höhle nicht mehr baden darf, fantastisch anzusehen ist sie allemal: Das herrlich türkisfarbene Wasser schimmerte je nach Lichteinfall wie ein Juwel und dank der fehlenden Strömungen konnte sich das Sediment vollständig absetzen, sodass das Wasser zudem glasklar war. Vergleichbare Farbspiele haben wir zuletzt in Slowenien gesehen.
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