Im Waterton Lakes National Park begegneten wir Ihnen zum ersten Mal, doch leider nur in einem Gehege. Im Graslands National Park dagegen begegneten wir ihnen (mehr oder weniger) in freier Wildbahn. Die Rede ist von Bisons, Nordamerikas größtes Säugetier. Die Herde, die über die Prärien im Graslands National Park streift stammt ursprünglich aus dem Elk Island National Park.
Der Elk Island National liegt vor den Toren von Edmonton (Alberta). Der Park wurde 1906 gegründet, um eine kleine Herde von 75 Waipitihirschen zu schützen, die hier bis 1894 fast vollständig als ausgerottet galt.
Aufgrund der Lage des Nationalparks ist dieser zum Schutz der Tiere mit einem 2,20 Meter hohen Zaun umgeben und damit Kanadas einziger, vollständig eingezäunter Park.
Heute beherbergt der Elk Island National Park über 600 Waipitihirsche. Darüber hinaus findet man hier 400 Präriebisons, 500 Waldbisons, Elche, unzählige Bieber, Wasserratten, über 250 Vogelarten und vieles mehr. Es war somit fast eine Selbstverständlichkeit, diesem Paradies für Tierbeobachtungen einen Besuch abzustatten. Schließlich hatten wir bisher noch nie einen Elch oder Biber gesehen und das wollten wir schleunigst ändern.
Aufgrund seiner Nähe zu Edmonton und seiner guten Anbindung an den Highway erfreut sich der Park einer großen Beliebtheit bei der Bevölkerung. Es gibt viele Sitzgelegenheiten, die zum Picknicken einladen, man kann Baden gehen oder den großen See mit seinen zahlreichen Inseln mit dem Kanu erkunden.
Trotzdem wirkte der Park ruhig und nicht überlaufen. Schnell ist man fast für sich allein auf den unzähligen Wanderwegen. Doch nur fast, man teilt sich den Weg mit Myriaden an hungrigen Moskitos, die es hier Dank all den Wäldern, Seen und Marschlandschaften in Unmengen gibt. Es war so schlimm wie in Grönland, aber zum Glück nicht so schlimm wie auf dem John Muir Trail. Dennoch müssen wir leider gestehen, dass diese kleinen Blutsauger es schafften, dass wir die meisten Wege nach 2-3 Stunden abbrachen, um nicht gänzlich zerstochen zu werden.
Besonders lange brachten wir bei einem Bieberpärchen zu, welches einen Seeablauf zubaute. Zum Schutz des Ablaufs hatten die Parkranger einen Gitterzaun vor diesen gebaut. Unermüdlich schafften die Bieber Äste, Schlamm und Wasserpflanzen herbei, um diesen Zaun zu verstopfen und das Wasser ab Abfließen zu hindern. Bis zum nächsten Morgen hatten sie es geschafft!
Es war, trotz wenig wandern, unglaublich toll all diese Tiere beobachten zu können. Auch wenn Wald und Moskitos einem das Sichten der Tiere etwas erschwerte. Vielleicht wird das später auf dem Weg nach Alaska noch besser. Nicht umsonst spricht man dort von der „Serengeti des Nordens“ und Tiere kann man schließlich nie genug sehen. Nicht wahr?!
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