Schon lange bevor man die Stadtgrenze von Rotorua überschreitet kann man die Stadt bereits riechen! Ein unverkennlicher Geruch nach faulen Eiern herrscht in dem Gebiet vor. Dieser wird durch unzählige geothermale Hotspots in und um die Stadt verursacht, denn Rotorua liegt mitten in Neuseelands aktivstem geothermalen Gebiet! Kein Wunder, dass Rotorua daher als Neuseelands thermale Hauptstadt bezeichnet wird. Hier läßt sich alles finden: heiße Schlammlöcher, die wie dickflüssige Kürbisssuppe vor sich hin blubbern, dampfende Fumarole, Geysire, die in hohen Fontainen Wasser explosionsartig ausspeien, warme Seen und Flüsse, die zum Entspannen einladen und vieles mehr.
Um dies alles zu erleben muss man garnicht weit fahren oder gar viel Geld bezahlen, denn vieles davon läßt sich im KuirauPark mitten in der Stadt kostenfrei bestaunen! Für einen beeindruckend, brodelnden Schlammpool lohnt sich die Fahrt Richtung des Wai-O-Tapu Wunderlands, denn kurz vor den Toren des Parks befindet sich ein blubbernd, kochender Schlammsee. Ebenso befindet sich dort an einer Brücke ein heißer Fluss, der zum Baden einlädt und das ebenso kostenlos. Wem dies hier allerdings zu voll ist – und meistens IST es voll – dem sei die Fahrt zum Kerosene Creek ans Herz gelegt!
Neben all den Naturschauspielen bietet Rotorua, welches am gleichnamigen See liegt, aber auch kulturell einiges. Die Stadt ist die Heimat der Te Arawa, die bereits vor 600 Jahren das Gebiet besiedelten. Daher kann man hier viel Maori Kultur erleben – sei es auf eigene Faust im kleinen Maori Stadtteil Ohinemutu am Hafen, in einer der zahlreichen Shows in den umliegenden Maori Dörfern oder eher auf kulinarische Art und Weise, wenn man auf dem Markt traditionelles Hāngi probiert.
Unser erster Tag in Rotorua begann recht unspektakulär, kamen wir doch gerade vom Lake Waikaremoana. Daher führte unser Weg zuerst zur Ciabatta Bakery, in der wir uns Leckereien für Frühstück und Kaffee besorgten und dann zum Rotorua Top Ten Holidaypark. Hier wartete nach dem Frühstück eine heiße Dusche und eine Menge Wäsche auf uns. Den Rest des Tages verbrachten wir dank sintflutartigem Dauerregen im Aufenthaltsraum, schließlich gab es genügend Fotos zu sortieren und Akkus zu laden.
Am nächsten Morgen sah das Wetter schon vielversprechender aus! Daher machten wir uns nach einem Frühstück mit Kater als erstes auf, den nahegelegenen Kerosene Creek zu besichtigen. Danach ging es, mit kurzem Stop bei der Ciabatta Bakery (die Sachen sind einfach zu lecker!)auf in die Innenstadt von Rotorua zum Sightseeing.
Die Stadt, mit all ihren heißen, blubbernden und dampfenden Quellen und Schlammlöcher ist schon sehr interessant. Besonders idylisch war dabei der am Meer gelegene Maori-Stadtteil Ohinemutu mit einem wunderschönen Versammlungshaus. Hier konnte man auch sehr gut erkennen, dass all die geothermale Aktivität nicht nur Vorteile hat: hier und da waren Stellen in den Wegen und Straßen abgesperrt, weil sich heiße Quellen neue Wege nach oben gesucht hatten. So pläterschte es dann einfach zwischen den Pflastersteinen hindurch und zersetze diese dabei langsam.
Der kurze Besuch in Rotorua hat uns sehr gut gefallen und wir hätten hier locker auch noch mehr Tage verbringen können! Leider mußten wir aber weiter, denn unsere Zeit in Neuseeland neigt sich dem Ende entgegen und schließlich gibt es noch viel zu entdecken!
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