Schon sehr lange hatten wir Kontakt zu Stefan von „Show me the world“. Sein Radabenteuer war einfach spannend, garniert mit erstklassigen Fotos und Videos. Nach mehreren Jahren beendete er seine Radreise und der Zufall wollte es, dass Stefan zeitgleich mit uns in Norwegen unterwegs war. Somit verabredeten wir uns für den Abend hoch über dem Städtchen Bismo am See Aursjoen. Wir waren gerade auf dem Berg Blahø, somit passte das gut.
Als wir am frühen Abend den Aursjoen erreichten war Stefan bereits da und leider auch eine große Gruppe Jäger. Zum Glück kannte Stefan ein etwas abgelegenes Plätzchen, sodass wir ohne blutige Jagdtrophäen den Abend genießen konnten.
Je dunkler es wurde desto windiger und kühler wurde es. Unseren Erzählmarathon unterbrachen wir nur für das Schauspiel der untergehenden Sonne, welches den Himmel und die Wolken wie im Schein eines Feuers zeichnete.
Als die Sonne gänzlich verschwunden war wurde es richtig ungemütlich, sodass wir unsere Daunenjacken anzogen. Das Thermometer zeigte nur noch knapp über null Grad. Zum Glück hatte Stefan trockenes Holz in seinem Bulli, sodass wir im Handumdrehen um ein knisterndes Feuer saßen. Im rötlichen Schein des Feuers verweilend und dessen Wärme spürend erfuhr unser Reisegeschichten-Austausch einen neuen Ansporn.
Gegen 23 Uhr begannen unsere Mägen zu knurren und wir schmissen den Gaskocher an. Als Stefan unsere Nudelportion erblickte meinte er grinsend „Das ist aber eine ordentliche Radlerportion!“. Zum Glück konnte er im Schein des Feuers nicht erkennen, wie rot unsere Gesichter wurden, denn dies war unsere Standardnudelportion. Zu unserer Verzückung steuerte er noch eine Packung „Chocolate Therapie“ (eine Packung Schokoladenkekse) bei, sodass wir zwei Leckermäulchen auch bestens versorgt waren mit einem süßen Nachtisch.
Es war bereits nach Mitternacht, als wir durch Zufall ein weiteres Schauspiel beobachten konnten: Am nächtlichen Horizont sahen wir Polarlichter in ihren charakteristischen Bewegungen tanzen.
Als das Feuer langsam aber sicher ausging und es trotz Daunenjacke immer kälter wurde entschlossen wir uns schlafen zu gehen. Ein Blick auf die Uhr verdeutlichte, dass es dazu höchste Zeit wurde.
Am nächsten Morgen entdeckten wir noch ein sehr rustikales Plumpsklo und bei einem kleinen Spaziergang durch die Fjelllandschaft ein Schneehuhn.
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