Nachdem wir einen Monat an der Ostküste Australiens unterwegs waren, um uns die Städte Brisbane, Sydney und Melbourne anzuschauen, ging es mit dem Flieger weiter nach Tasmanien. Unser zweimonatiger Aufenthalt in dem australischen Bundesstaates, der in etwa der Größe von Ireland entspricht, begann dabei in der größten Stadt der Insel: Hobart.
Hobart, Hauptstadt Tasmaniens, liegt in Süden der Insel an der Flussmündung des Derwent River. Die Stadt wirkt recht gemütlich, hat sie doch gerade einmal 210.000 Einwohner. Das entsprich nur 156 Einwohner pro Quadratkilometer – zum Vergleich: Sydney hat dagegen 2781 und Melbourne 425 Einwohner pro Quadratkilometer! Diesen Unterschied merkte man direkt bei der Ankunft: der Flughafen war klein und überschaubar, die Leute wirkten weniger gehetzt und die kleine Stadt erschien uns von Anfang an recht gemütlich und sympathisch.
Kein Wunder, das wir auf unserer Erkundungsreise durch Tasmanien immer wieder nach Hobart zurück kamen. Wir verbrachten hier auch die Jahreswende und wieder zeigte sich der eher gemütliche als hektisch-großstädtige Charme der Stadt: es gab zwei öffentliche Feuerwerke (20:00 und 24:00 Uhr) am Hafen und danach verschwanden die meisten Leute nach Hause oder aber stellten sich brav bei den umliegenden Clubs an. Wir sahen keine stockbesoffenen Leute und es gab kein Gedränge oder Chaos. Uns hat diese ruhigerer, ja fast gesittet Jahreswende ohne anstrengenden Trubel sehr gut gefallen.
Der Hausberg Hobarts ist der 1271 m hohe Mount Wellington. Der Gipfel kann bequem mit dem Auto erklommen werden. Von dort oben bietet sich einem eine fantastische Fernsicht … und mit etwas Glück kann man von hier die Aurora Australis – also die südlichen Polarlichter – sehen. Wir hatten hier leider nicht soviel Glück wie in Tromsø und haben keine Polarlichter zu Gesicht bekommen. Nichtsdestotrotz ist die Aussicht vom Mount Wellington unbedingt einen Ausflug wert.
Richtig voll wird es in der Stadt zwischen Weihnachten und Neujahr! Dann findet hier zum einen das „Taste of Tasmania“ Festival statt, bei dem es viele lokale Leckereien gibt, zum anderen ist Hobart der Zielhafen der jährlichen, weltweit bekannten Sydney-Hobart-Regatta. Die Boote starten am „Boxingday“, dem 26.12., in Sydney und erreichen Hobart um den 01.01. herum.
Doch auch sonst ist in Hobart immer etwas los: jeden Samstag findet der große Salamanca-Market statt, bei dem über 300 Stände lokale Produkte, Kunsthandwerk oder frische Köstlichkeiten anbieten. Etwas gemütlicher ist dagegen der Farm Gate Market, bei dem vorallem frische Produkte der Region angeboten werden. Hier verkaufen auch Lisa und Danny ihre hausgemachten Ravioli und Brote.
Zwar sind wir lieber draußen unterwegs als in Großstädten, doch Hobart, mit seinem entspannten Charme hat uns so gut gefallen, das es uns immer wieder auf unserer Reise hierher verschlug. Und so geht es uns auch mit ganz Tasmanien: es ist einfach ein wunderschönes Land und wer sich nicht genügend Zeit dafür nimmt und versucht alles in zwei Wochen zu erleben, verpaßt wirklich etwas! Tasmanien erscheint gegen das Festland vielleicht klein, ist aber mit all seinen Sehenswürdigkeiten und Nationalparks, die immerhin 37 % der gesamten Fläche einnehmen, riesengroß!
Wir jedenfalls hätten locker noch einen dritten Monat hier verbringen können und sind sicherlich (oder hoffentlich) nicht zum letzten Mal hier gewesen!
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