„Es war so heiß, dass Schwalben im vollen Fluge tot zur Erde fielen und als ich hinaus ging, um die Temperatur abzulesen und mir ein nasses Handtuch als Turban um den Kopf wickelte, war dieses trocken bevor ich wieder zurück war.“ [Oscar Denton, Verwalter der heutigen Furnace Creek Ranch am heißesten, jemals gemessenen Tag mit 56° Celsius im Juli 1913.]
Es ist abends 19:00 Uhr. Die Fahrt hat länger gedauert als erwartet. Wir wollten schon viel, viel weiter sein. Die Sonne steht bereits tief am Horizont, doch noch immer zeigt das Thermometer 43° Celsius an. Kein Wunder, schließlich ist es Sommer im Death Valley.
Wir schlagen unser Nachtlager auf, mitten in der Wüste zwischen Nevada und Kalifornien. Auf Kochen haben wir verständlicherweise keine Lust. Dafür ist es, milde ausgedrückt, einfach viel zu warm. Schatten gibt es hier keinen, woher auch, schließlich gibt es kaum Bäume. Eigentlich scheint es hier überhaupt nicht viel zu geben außer Sand und Steine unter einem glühenden Feuerball, der erbarmungslose vom Himmel brennt.
Die Sonne versinkt langsam am Horizont und färbt diesen in den wunderschönsten Rot- und Gelbtönen. Endlich kommt ein leichter Wind auf. Doch beides bringt keine nennenswerte Erleichterung. Eher fühlt es sich an, als ob jemand bei über 40 Grad einen heißen Fön auf uns hält. Wir lassen alle Türen unseres Sleepervans weit offen in der Hoffnung etwas Schlaf zu finden, doch die Hitze ist erdrückend und ruhelos wälzen wir uns hin und her.
Langsam legt sich die Dunkelheit über uns. Myriaden von Sterne erstrahlen am Firmament und laden zum Träumen ein. Wir spazieren durch die Nacht, denn an Schlaf ist bei diesen Temperaturen nicht zu denken. Ein Skorpion kreuzt unseren Weg. Nachts beginnt die Wüste zu leben. Wir passieren eine alte Eisenbahn, doch diese fährt schon lange nicht mehr durch das karge Tal.
Kurz vor Sonnenaufgang wird es langsam richtig angenehm. Die Temperaturen sinken auf 24 Grad, ein kühler Windhauch weht über uns hinweg und wir finden endlich den ersehnten, erholsamen Schlaf. Doch schon bald steigt die Sonne wieder über den Horizont und mit ihr kommt die Hitze.
Schon früh machen wir uns wieder auf den Weg. Schilder warnen davor die Klimaanlage im Auto laufen zu lassen, zu groß ist die Gefahr, dass das Auto überhitzt und man mitten im Nichts strandet. Die sengende Sonne brennt auf uns herab. Wir fahren durch das weite Nichts. Uns ist heiß, dem Auto auch und noch immer liegen 200 km vor uns und am Straßenrand lauern bereits die Coyoten …
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