Unser Roadtrip durch Nordamerika neigte sich immer mehr dem Ende entgegen. Schon bald würden wir wieder in Vancouver sein, unser Auto verkaufen und uns in neue Abenteuer in Südamerika stürzen.
Doch auf dem Weg dorthin wollten wir noch soviel Natur wie möglich erleben und weitere der wundervollen Nationalparks der USA erkunden. Schon viele hatten wir besucht, waren in den großen, bekannten Parks wie Yellowstone oder dem Grand Canyon LINK aber auch in den viel unbekannteren Parks wie Canyonlands LINK oder Organ Pipes Cactus National Monument und unzähligen mehr.
Es wäre uns ein Einfaches, hier noch weitere Monate zu verbringen, doch unser VISA war bald ausgelaufen, verbrachten wir doch bereits einen Monat im hohen Norden in Alaska. Daher versuchten wir das Beste aus unserer verbleibenden Zeit zu machen und alle Nationalparks auf unserem Weg ‚gen Norden zu besuchen und so verschlug es uns heute in den Lassen Volcanic National Park im Nordosten Kaliforniens.
Der 43000 km2 große Lassen Volcanic Nationalpark wurde 1916 gegründet. Die Hauptattraktion des Parks ist der 3187 m hohe Lassen Peak, der größte Lavadom der Welt. Darüber hinaus ist der Nationalpark eines der wenigen Gebiete weltweit, in dem man alle vier Vulkantypen auf einmal entdecken kann – Lavadom, Schildvulkan, Stratovulkan (auch Schichtvulkan genannt) und Asche- und Schlackenkegel. Der Lassen Peak ist zudem noch immer aktiv, was zu einer großen thermischen Aktivität im gesamten Gebiet führt. Überall lassen sich dampfende Fumerolen, heiße Quellen und blubbernde Schlammlöcher bewundern.
Aufgrund mangelnder Zeit konnten wir keine großen Wanderungen unternehmen. Doch zum Glück führt nicht nur der berühmte Pacific Crest Trail durch den Nationalpark, sondern auch eine gut 50 km lange Straße. Diese ermöglicht einem auf einfache und unkomplizierte Art und Weise einen kleinen Einblick von diesem großen Park zu erhalten. So fuhren wir an kochenden Schlammlöchern vorbei, die mit ihren ätzenden Schwefeldämpfen langsam die Straße zersetzen und sahen den Lassen Peak in all seiner Pracht vor uns in den Himmel ragen.
Doch ganz ohne eine Wanderung, wenn auch nur eine kurze, wollten wir den Park nicht verlassen, schließlich konnte uns etwas Bewegung nach all der Fahrerei nicht schaden. So machten wir uns kurzerhand auf zur Bumpass Hell, einem 65000 m2 großen, geothermalen Gebiet, das nach seinem Entdecker K. V. Bumpass benannt wurde. Selbiger brach 1965 durch die dünne Oberfläche des Gebietes und verbrannte sich dabei so schwer sein Bein, dass es amputiert werden musste.
Wir dagegen konnten das Gebiet dank Plankenwegen sicher erkunden und so die stinkenden und blubbernden Schlammlöcher, heißen Quellen und zischenden Fumerolen in aller Sicherheit bewundern. Es stank nach Schwefel, die Bäume am Rande des Gebiete waren abgestorben und überall qualmte und brodelte es. Wahrlich eine kleine Hölle.
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